Zum Sommer 2024: Der (nie finale) Kamera-/Objektiv-Kanon
Irgendwo auf der Internetseite "geistert" noch (m)ein alter Kanon der bevorzugten Kameras rum ;-) Der hat sich aktuell stark minimalisiert!
Realistisch gesehen sind nur noch Systemkameras mit Objektivwechselmöglichkeit und die bevorzugt spiegellos übrig — DSLMs. Selbst die besseren Bridgekameras fasse ich kaum noch an, wenn man sich an die hochauflösenden E-Sucher der DSLMs gewöhnt hat. Ausnahmen – mit Abstrichen – zwei Super-Zoom-Bridges und eine lichtstarke Spezialität, die relativ problemlos Infrarotfotos aufnehmen kann. "E-Sucher" war das Stichwort! Bridges ohne E-Sucher fasse ich gar nicht mehr an!
Was O.K. ist, das sind diese Exemplare:
Trotz des Sensorformatunterschieds stehen bei mir gleichberechtigt an der Spitze: die 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 und die 16 MP Viertelformat Olympus OM-D E-M5. Und die Nikon Z7? Ist natürlich genauso gut wie die Z6, wird aber von mir aber nur benutzt, wenn es um Basketball und in den Ferien um Tierfotografie geht, wo 45 Megapixel eben mehr Ausschnittsreserven als "nur" 24 MP bieten, wenn 680 mm Brennweite immer noch zu kurz waren ;-) Oder in der Basketballhalle das ebenso exzellente wie bezahlbare 1,8/85 mm Viltrox. Fürs Jahres-Fotobuch und den Kalender benötige ich keine 45 Megpixel.
Keine einzige der in diesem Beitrag gezeigten Kameras wurde neu gekauft! Mit ihren Neuvorstellungen haben die Hersteller die Bodenhaftung verloren. Aktuelles Beispiel die von bezahlten Influencern gelobte Nikon Z6 III – "Best in Class" – für "volkstümliche" 3000 Euro in EU. In den USA ist die Z6 III für 2500 Dollar zu haben. Das Dauerargument mit den unterschiedlichen Steuern lasse ich nicht mehr gelten. EU/Deutschland wird da einfach schamlos "gemolken". Aber es besteht ja kein Kaufzwang! Ich bleibe noch lange bei meiner Nikon Z6 "I" und Z7 "I" aus dem Vorstellungsjahr 2018. Beide 2020/2023 gebraucht gekauft!
Überhaupt gebraucht
Der Markt ist randvoll mit gutem Secondhand-Gerät. Einzige "Regel": Bevorzugt bei Profianbietern mit Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen (!) kaufen. Eine große Zahl Privatanbieter scheint das immer noch nicht verstanden zu haben. Munter werden Gerätschaften zu teuer und mit dem Vermerk "keine Rücknahme" angeboten. Um sich zu wundern, dass bei dem Riesenangebot keiner überteuert kauft …
Alternativ zur OM-D E-M5 kommt noch die Olympus OM-D EM-1 und für bestimmte Objektive wie das extreme Pancake 7Artisans 18/6.3 NEW die "nackte" PEN E-P1 oder PEN E-P2 mit Aufstecksucher. Lieblingskamera bleibt die OM-D E-M5, die noch vor der OM-D E-M1 präsentiert wurde!
Olympus gleich microFourThirds 13 x 17 mm Sensorfläche Cropfaktor 2?
Ja, von den adaptierten Objektiven wird immer nur die bessere Mitte aufgenommen. Unscharfe Randbereiche, Randabdunklung (Vignettierung) verschwinden weitgehend, eine je nach Brennweite tonnen- oder kissenförmige Verzeichnung tritt weniger oder gar nicht in Erscheinung. Und doch fordert die 16 Megapixel Olympus das (ur)alte Glas. Denn umgerechnet auf die Fläche des Kleinbildfilm-/Sensorvollformats habe ich eine Pixeldichte, die KB-äquivalenten 63 Megapixel entspricht!
Meine 15x23 mm APS-C Sensor Halbformater Nikon Z50 und Fuji X-T10 wurden verkauft. Für meine geschätzten und im Urlaub weiterhin gerne genommenen Nikon Z DX Objektive 24/1.7 und 50-250/4.5-6.3 VR liefert die Z7 im DX-Modus fast die gleiche Auflösung wie die Z50 — 20 MP.
Mit Abstand gelegentlich Fuji X-E1/X-E2 und Panasonic Lumix G2. Bei der X-E2 ist der E-Sucher kaputt, bei der G2 der Monitor. Entsprechend niedrig waren die Preise – je 95 Euro für die Fujis, 25 Euro für die G2. Und bei der oben gezeigten Olympus PEN E-P1 ist die Sensor-Stabilisierung nach einem Sturz auf einen harten Untergrund hinüber. Kosten: 33 Euro. Trotz der Defekte kann man mit den drei DSLMs weiterhin prima fotografieren!
Ganz vergessen, aber weil gelegentlich genutzt, hier mit rein: die Nikon 1 Modelle V1 und V2
Gratis 2,7-fach-Telekonverter. Durch die kleinen 1" Sensoren haben die DSLMs der Nikon 1 Serie einen Cropfaktor von 2,7. Da wird das 100-400 mm Sigma zum 270-1080 mm Supertelezoom!
Trotzdem ist die Einser-Serie der ersten spiegellosen Systemkameras von Nikon aus einem bestimmten Grund ein trauriges Kapitel. In der Sammlung habe ich eine
- J1, 10 MP, 2011
- J3, 14 MP, 2013 — mit gebrochenem Monitor, die aber noch Fotos aufnimmt
- V1, 10 MP, 2011
- V2, 14 MP, 2012
- V3, 18 MP, 2014 — trotz Totalschaden noch begrenzt fotofähig
Objektiv Defekt-Warnung!
Was man zur Nikon 1 Serie unbedingt wissen muss: Durch einen Konstruktionsfehler "verabschieden" sich mehr und mehr der Nikon-Objektive mit Nikon 1 Bajonett und werden mangels Ersatzteilen zu irreparablen Elektronikschrott! Besonders die Zoom-Objektive scheinen betroffen zu sein. Ich habe ein 10-30 mm Zoom, das ich vor Jahren noch reparieren lassen konnte und eine funktionierende 10 mm Festbrennweite.
Das wichtigste, und mittlerweile schwer zu findende und teure Zubehör zur Nikon 1 Serie, der Adapter FT-1. Mit dem können alle Objektive mit Nikon F Bajonett eingesetzt werden. Objektive mit AF-Motor im Objektiv bieten auf der Einser Nikon mit FT1 Autofokus.
Prädestiniert für den Einsatz sind die Modelle V1 und V2 mit ihren eingebauten E-Suchern. Die V3 wäre mit einem externen E-Sucher nachrüstbar, der aber preislich vollkommen uninteressant ist …
Also wenn Nikon 1, dann die V1 oder V2 und nach Möglichkeit mit dem FT1 …
Den Hintergrund noch schnell per Photoshop KI erweitert und die perspektivisch nicht ganz passende Nikon D2Hs ins Gruppenfoto "reingemogelt" ;-)
Digitale Spiegelreflexkameras sind bei mir fast "out". Habe ich in früheren Jahren noch die schwere und wuchtige Nikon D4 mit ins Ferien-Expeditionsgepäck gegeben, hat dafür die ausgelagerte Nikon D300 plus Batteriepack übernommen. Trotz des kleineren Sensorformats! Wenn die Kamera die Nacht alleine auf dem Stativ verbringen soll, um vom Sternhimmel Timer-gesteuert jede Minute oder so ein Foto aufzunehmen. Um aus den Fotos später ein Zeitraffer zu generieren. Eine gewisse Sonderstellung haben noch die phantastisch in die Hand gebauten Nikon D2-Modelle, weil die etwas weniger wiegen als die überschwere Canon EOS 1D/s. Mit deren Bedienung, besonders was die AF-Messfeldauswahl betrifft, werde ich einfach nicht warm ;-)
Bei Canon nehme ich nur noch in den Ferien die 15 Megapixel EOS 50D. Und dann noch trotz nur 5 Megapixel die "knuffelige" und einfach phantastisch in die Hand gebaute Olympus E1 und die 12 Megapixel Olympus E-600. Zumal ich einige interessante Olympus FourThirds-Objektive habe, die ich aber mittlerweile lieber auf die spiegellosen Olympus-Kameras adaptiere.
Eine gewisse Sonderstellung nehmen noch die Kodak DSLRs auf Nikon- bzw. Canon Basis ein
Deren Sammelcharakter liegt bei den meisten Modellen aber weit über dem Gebrauchscharakter. Für wirklich ganz sporadische Einsätze nehme ich schonmal die 2 Megapixel Halbformat Kodak/Nikon F5 DCS620x, die ISO 4.000 kann, die 13,5 MP Vollformat Kodak DCS ProSLR/c mit Canon EOS Bajonett und die 6 Megapixel Kodak DDS460ir mit größerem 19x27 mm APS-H Crop 1,3 Sensor. Diese DSLR "sieht" nur in SchwarzWeiss. Nie vorher habe ich eine Digitalkamera wie die DCS460ir gesehen, deren Sensor eine derart "porentiefe", überragende Schärfe liefert!
Im ersten Halbjahr 2024 habe ich mich intensiv um "Vintage-Objektive", "Altglas" gekümmert. Überwiegend Normalobjektive und 135 mm Teles mit Schwerpunkt Besonderheiten
Da haben sich jetzt Objektive rauskristallisiert, denen ich noch eine gesonderte Tasche/Box spendieren werde, damit bei Einsatzwunsch nicht lange danach gesucht werden muss. Was jetzt hier gelistet wird, soll sich durch gewünschte Besonderheiten, ja auch Schwächen (!) auszeichnen. Wenn es um (fast) perfekte Abbildungsschärfe geht, hat das Altglas sowieso kaum eine Chance gegen die modernen elektronisch durch Chip im Objektiv und der Software/Firmware der Kamera durchkorrigierten Objektive. Ja selbst Zooms, wo Randabdunklung (Vignettierung), Verzeichnung und gewisse Randunschärfen rausgerechnet sind. Superscharfe, aber nicht selten sterile Objektive ohne jeden Charakter!
Die Auswahl ist auch eine "Gratwanderung", wo ich nach dem ersten Durchgang mächtig auf die Bremse treten musste — nochmal Stichwort gewollte Schwächen, Besonderheiten!
Angefangen hatte ich mit braven Normalobjektiven, um dann die YASHICA LENS ML 50mm 1:1.4 gleich wieder zu streichen. Warum? Dieses Objektiv hat keine der erhofften Schwächen, gewünschten Besonderheiten. Im Gegenteil: Dieses 50 mm Yashica ist vermutlich mein bestes Normalobjektiv! Von der Abbildungsleistung ziemlich sicher besser als mein Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2. Aber eben ohne die Besonderheit der extremen Lichtstärke von 1:1.2. Auch wenn die mal gerade ganz großzügig (falsch) gerundet 1/2 Blende lichtstärker ist.
Gestrichen wurden dann weiterhin
- CANON LENS 2/35 in der ge-hypten = superteuren "Konkav"-Version mit der nach innen gewölbten Frontlinse. Sehr wahrscheinlich besser, als mein 1,4/35 mm Nikon, aber eben "nur" Lichtstärke f/2. Den Zauber, die Raffinesse dieser Konstruktion konnte ich noch nicht entdecken, aber ich werde dran arbeiten!
- CANON LENS FL 35mm 1:2.5 – Mit diesem alten 35er muss ich mich noch ausgiebig beschäftigen!
- Nikon NIKKOR 85mm 1:2 Zu gut ;-)
- SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm – Abbildungsleistung „langweilig“, heißt sehr gut auf Festbrennweitenniveau!
- Nikon Zoom-NIKKOR C Auto 1:4.5 f=80-200mm
- Vivitar Series 1 70-210mm 1:3.5 MACRO FOCUSING AUTO ZOOM
Nicht nur dem 80-200 mm Nikkor wurde in der Vergangenheit bescheinigt, wohl das erste Zoom gewesen zu sein, dessen Abbildungsleistung auf Festbrennweitenniveau liegt. Nach meinen Erfahrungen würde ich das auch dem 70-210 mm Vivitar Serie 1 zugestehen, das zudem fast eine Blende lichtstärker als das Nikkor ist.
Gar kein Minolta A Objektiv in der Liste?
Aus gutem Grund. Auch Minolta wusste wie Canon und Nikon, um nur die beiden jahrzehntelangen Platzhirsche zu nennen, wie gute Objektive "gehen". Und so glänzen meine ausgewählten Minolta A Objektive durch gute bis sehr gute Abbildungsqualität! Auch adaptiert im Vollformat! Und deshalb tauchen sie in diesem Kanon nicht als Besonderheit auf …
- MINOLTA AF LENS 50mm 1:1.7 (1985/1990)
- MINOLTA AF LENS 24mm 1:2.8 (1986/1994)
- MINOLTA AFZOOM 35-70mm 1:4 (22)
- MINOLTA AF ZOOM 24-50mm 1:4 (22)
- MINOLTA AF ZOOM 100-200mm 1:4.5 (22)
- MINOLTA (A) AF ZOOM 70-210 1:4 (32)
Bei der Gelegenheit: "Minolta A-mount system" listet alle Kameras und Objektive des Systems!
So jetzt zum aktuellen Kanon der Objektive
Der Normalobjektivbereich wird (aktuell) abgedeckt durch
- HELIOS-44-2 2/58
- Meyer-Optik Görlitz Trioplan 1:2.9/50 V – Leider nicht mehr ganz in Ordnung, muss ggf. durch das ebenfalls dreilinisge Meyer-Optik Görlitz Domiplan 2,8/50 ersetzt werden
- Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2 – Da steht noch ein kritischer Offenblend-Wettbewerb mit dem REVUENON (Tomioka?) 55mm 1:1.2 MC an: Wer ist besser, interessanter?
- Zeiss-Opton Sonnar 1:1.5 f=50mm
Da ist von Superlichtstärke bis Seifenblasen-Bokeh alles dabei!
Im Bereich der kurzen Teleobjektive 85/100/135 mm stehen fest:
- Soligor (SUN!) 1:1.8 f=85mm
- Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,8/100 N
- Meyer-Optik Görlitz Primotar 3.5/135
- TAMRON 1:2.5 135mm ADAPTALL 2
- CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5
Außer Konkurrenz – Fisheye
20 bis 35 mm Brennweite
- Für besondere Stimmung das von Front- und Hinterlinse schwer beschädigte Nikon NIKKOR 20mm 1:3.5 (52mm Filtergewinde), was ich niemals entsorge!
- Asahi Opt. Co. (Pentax) Super-Takumar 1:4.5 20
- MINOLTA W.ROKKOR Q-H 1:4 f=21mm
- AUTO TAMRON 1:3.5 f=24mm. Das liefert im Gegenlicht beim Foto in die Sonne genau die gewünschten Blendenreflexe, die entsprechend zu platzieren sind
- SESNON WIDE AUTO 1:2.8 f=25 Endlich das gewollt "schwache" Superweitwinkel!
- AUTO Vivitar WIDE-Angle 28mm f:2.5
- Meyer-Optik Görlitz Primagon 4,5/35
- Nikon NIKKOR 35mm 1:1.4
Was ist jetzt noch übrig? Die langen Brennweiten von ganz lang nach kürzer:
- SIGMA MIRROR-TELEPHOTO 1:13.5 f=1000mm – nur in der Ferien!
- Nikon Reflex-NIKKOR 1:8 f=500mm (erste Version) - nur in den Ferien!
- SIGMA MIRROR ULTRA-TELEPHOTO 1:8 f=500mm (für 50 Euro vom Flohmarkt)
- 300 mm finden bei mir gar nicht statt, doch halt – fast: LEITZ CANADA TELYT 1:4,8/280
- SIGMA-XQ 1:3.5 f=200mm
- ISCO CÖTTINGEN WESTANAR 1:4.5/180, auch wenn durch die nicht zu reparierende Blende nur mit Offenblende fotografiert werden kann
Zoomobjektive ca. 35-85 mm
Zoomobjektive ca. 80-200 mm
Und, und, und, oder besser: "G.A.S"
G.A.S?
Gear Acquisition Syndrome, Wort für Wort übersetzt: Ausrüstungs-Erwerbs-Syndrom. Es handelt sich dabei nicht um ein echtes Syndrom, sondern eher um ein psychisches Problem. GAS bezeichnet das zwanghafte Bedürfnis, immer mehr Fotoausrüstung zu kaufen. Im Grunde ist es eine Art Kaufrausch für Fotografen – oder Sammler ;-)
ABER
Wenn ich auf meine Sammlungsanfänge zurückschaue, ist da von 2015 bis heute tatsächlich eine (irre) Masse Kameras zusammengekommen. Ja, es war Neugier, G.A.S und Konsum ohne Ende. Ich hatte immer "neue" Kameras ;-) Aber bis auf ganz wenige Ausnahmen bezahlbarer Konsum! Was die Kameras betrifft, hat es sich "auskonsumiert", wenn man auf den Start dieses Beitrags schaut. Die ständig bis häufiger benutzten "Fotomaschinen" stehen fest. Nach der hier nun wirklich oft genug beschriebenen "Chrom-Zigaetten-Etui-Digitalkameraklasse", deren Modelle bisweilen Kistenweise auf Flohmärkten rumliegen, bücke ich mich schon lange nicht mehr. Gewisse Rückfälle nie auszuschließen ;-)
Was Digitalkameras angeht: zwei Sammlertraumkameras sind noch offen – und werden offen bleiben:
Damit kann ich leben. Bleibt das Wissen, dass die meisten CONTAX N DIGITAL DSLRs einen Sensordefekt haben, also unbenutzbar sind. Die Kodak DCS100 DSLRs fristen ebenso unbenutzt in irgendwelchen Sammler-Vitrinen ein trauriges Dasein. Um eine DCS100 und den Nachfolger DCS200 ans Laufen zu bekommen, braucht es Steinzeit-Computer-Equipment (Apple Macintosh!) und noch mehr Erfahrung/Fachwissen!
Der perfekte Aufbewahrungort für hochwertiges optisches Gerät ;-)
Bloß nicht benutzen, könnte ein Krätzerchen drankommen ;-) Eingebettet in Samt nur "anbeten", nicht anfassen ;-) Alternativ hätte ich die Photoshop KI statt der Vitrine mit Phantasie-Kameras auch einen Altar generieren lassen können ;-) Die Karrikatur hatte ich noch, um sie dann zu colorieren. Der Museums-Hintergrund ist naürlich wieder KI-generiert …
Im Vergleich zu geleckter, totgestandener Vitrinenware bevorzuge ich optisches Equipment mit leichten Gebrauchsspuren ;-)
Der Hintergrund ist übrigens echt! Da gab es noch keine Künstliche Intelligenz – KI ;-)
Kodak DSLRs werden mittlerweile zu völlig überhöhten Preisen offeriert
Für keins meiner bis auf zwei mittlerweile defekte von insgesamt 12 Kodak DCS-Modellen habe ich mehr als 250 Euro bezahlt. Ein Schnapp lag bei irgendetwas um 80 Euro. Den Vogel abgeschossen hatte unlängst eine Auktion, wo eine Kodak DCS100 für 2880 Euro versteigert wurde. Eine DCS100 ohne die Speichereinheit, Kabel und das zwingend notwendige Apple Macintosch Photoshop-Plugin (Software) funktionslose und für mich völlig sinnlose Vitrinenkamera.
Umso größer die Freude, dass es bei dem Preiswucher noch Fotografen gibt, die historische Kameras im 40.000 DM/50.000 Dollar Neupreisbereich (Mitte der 1990er Jahre) einfach unserem Museum schenken, spenden! Und sich darüber freuen, wenn wir die alten Schätzchen wieder erfolgreich zum Leben erwecken!
Meine Einstellung zu historischen Digitalkameras:
Bis auf eine Ausnahme der Rarität der ersten Digitalkamera der Welt – mit CMOS-Bildsensor, der Sound Vision MINI Cam 3 209 habe ich nie eine defekte Digitalkamera gekauft. Und mit fast jeder der Digitalkameras unserer Sammlung wurde mindestens einmal fotografiert!
Objektive und "G.A.S"
Das 135 mm Tele dürfte vor Aufkommen der Tele-Zoomobjektive im Brennweitenbereich 80-200 mm viele Jahre die erste Erweiterung des damaligen Objektiv-Setups gewesen sein. Mit dem Kauf einer Spiegelreflexkamera kam das obligatorische Normalobjektiv ins Haus. Dazu gönnte sich der Fotograf dann für etwas „mehr drauf“ ein 35 mm Weitwinkel und das 135 mm Tele. Ich habe keine Inventur mehr gemacht, dürfte aber mittlerweile ein halbes Schachbrett voll bekommen mit 135 mm Teles. Bezahlbares „G.A.S“, wozu ich stehe ;-)
Zur 135 mm „Massenware“ gesellen sich aber auch Raritäten, wie das 1959 entwickelte und als VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36mm….82mm 1962 auf den Markt gebrachte, erste Zoomobjektiv der Welt für eine Kleinbild-SLR. Im Gegensatz zu zahlreichen Voigtländer Vitrinen-Zooms wurde mit meinem nicht ganz „taufrischen“ Exemplar auch fotografiert! Zum Voitländer Zoomar passt noch das wahrscheinlich erste in industriell höheren Stückzahlen – bedeutet preiswerter – ab 1961 gefertigte TAMRON ZOOM f=95-205mm 1:6.3 und die dazugehörigen praktisch identischen Klone mit ASTRONAR oder EDIXAR Label/Gravierung. Nennen möchte ich noch das SUN TELE ZOOM F:4.5 110-180mm mit einem noch sehr überschaubaren Brennweitenbereich von 1962. All das wurde über einen größeren Zeitraum mit entsprechend Geduld zu vertretbaren Preisen erworben
Um mein Objektiv Gear Acquisition Syndrome – G.A.S – abzuschließen noch zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit
Der Hype ums so genannte „Bubble-/Seifenblasen“-Bokeh, bei dem Lichtreflexe im unscharfen Hintergrund als leuchtende, bisweilen bunte Leuchtscheibchen wiedergegeben werden. Das ist und bleibt eine reine Motiv- und Geschmackssache: Für den einen mag das Seifenblasen-Bokeh nur ein furchtbar unruhiger, unschöner Hintergrund sein. Wobei sich der Effekt genauso schnell abnutzt, wie zu viel Fotos mit dem Fisheye. Prädestiniert dafür sind die nur aus wenigen Linsen bestehenden Objektive, namentlich die beiden von Meyer-Optik Görlitz gebauten Dreilinser Trioplan 2.9/50 und 2.8/100.
Das rief profitinteressierte Anbieter auf den Plan. Da wurden in Fernost vorgefertigten Teile angeblich in Deutschland fertig montiert, um das Ganze dann als „Made in Germany“ zu deklarieren. Zu deutschen Preisen versteht sich. Für den Nachbau des 2.9/50 Trioplans Version II wurde ein Neupreis von 899 Euro abgerufen. Das 2.8/100 liegt in noch etwas höheren Preisregionen. Was von diesen überteuerten Nachbauten zu halten ist, beschreibt Norbert Michalkes sehr drastisch in seinem Blog "NikonClassics" unter: "Meyer-Optik Görlitz: Made in China?"
Preislich allerdings auch nicht hinter diesen „Made in Germany“ Nachbauten zu verstecken müssen sich die Originale aus den 1960er/70er Jahren. Ein Blick in eBay in die Liste "Beendete Angebote“/"Verkaufte Artikel" brachte einen Durchschnittspreis von 205 Euro. Eine Spannbreite von manchmal unter 100 Euro für beschädigte (verpilzte/Fungus) bis knapp 300 Euro Exemplare. Die Angebote starten von sehr wenigen Ausnahmen um 500 Euro bis in Mondpreisregionen von 7-8-900 und drüber (!) Euro. Um diesen Preiswucher zu beenden: Zum 100er gibt es eine flammneue Alternative zu einem vertretbaren Preis! TTArtisan, der umtriebige chinesische Objektivbauer, bietet mittlerweile ein "100mm F2.8 Bubble Bokeh" für 155 US Dollar an. Dazu kämen natürlich noch Versandkosten. Dieses 100 mm Tele ist wie das Original Meyer Trioplan ebenfalls aus nur drei Linsen aufgebaut und erzeugt das charakteristische Bokeh.
Mein Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 kam montiert auf einer Praktica IVb für 10 Euro aus einer Secondhand-/Flohmarktscheune. Um die unrealistischen Preise fürs 100 mm Trioplan wissend, wurde zugegriffen, als ein Trioplan-Fragment (Objektiv Vorderteil) mit den entscheidenden drei Linsen für 37 Euro zu haben war. Aber es gibt eine „Goldene Regel“: Motive finden, erkennen und fotografieren muss ich schon selbst ;-)
Es gibt noch drei, vier, fünf Objektive, die ich gerne hätte. Die ich NICHT nennen werde ;-) Weil so etwas die Preise gleich (weiter) nach oben treibt!
So, vorerst alles gesagt und geschrieben
Ralf Jannke, Sommer 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 18.07.2024 |
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