Digital ungeeignet

20. November 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Böse Überraschung…

Erstmals habe ich ein Objektiv des Prädikats "digital nicht geeignet" erwischt. Während primitive 50 mm Dreilinser der Anfang 1960er Jahre mühelos auf der 24 MP Fuji X-T20 “performen", zeigt das für 29 Euro frisch erworbene “analoge Vollformat" PENTAX-F ZOOM 1:3.5-4.5 28-80mm, das eigentlich meine 10 MP Pentax K200D zieren sollte, gewaltige Schwächen. Es - Pardon - "kackt" auf der K200D vollkommen ab. Das etwa gleich alte Canon 3,6-5,6/28-80 USM hingegen brilliert auf der 13,5 MP Vollformat Kodak DCS ProSLR/c

Das manuelle SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm von 1980 bis 1984 gebaut hat sich auf der Fuji X-T20 als "Geheimtipp" erwiesen.

Verrückte Welt

Dass es aber alles nicht eingebildet ist, zeigt das 1985 mit der Minolta 7000 vorgestellte, gute MINOLTA AF ZOOM 35-70mm 1:4(22), das auf den 14 MP der Sony SLT-A33 an seine Grenzen zu stoßen scheint.

Irgendwie widersinnig oder auch nicht, dass es in der astronomischen Menge an Objektiven Exemplare gibt, die vollkommen unabhängig von Brennweite, Bauart und besonders Alter auch auf der aktuellen, hochauflösenden Digitalkamera laufen. Und gleichzeitig Vertreter, die auf der 6 MP Kamera technisch tadellose Fotos liefern, sich aber auf der 10 MP Kamera aus dem gleichen Haus als unscharfer "Flaschenboden" erweisen.

Und so wandert das 3,5-4,5/28-80 mm auf die 6 Megapixel Pentax *ist DL2, ohne auch dort zu überragen, was ich mir 2020 noch genauer anschaue. Die Pentax K200D geht mit dem braven SMC PENTAX DAL 1:3.5-5.6 18-55mm AL Kitzoom in die kommenden Feiertage.


Beifang: CF-/SD-/microSD-Adapter

15. November 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Dieser Adapter freut den Mac-User ;-)

Viel interessanter als der CF-Leser in Apfelform, war der Inhalt. Ein CompactFlash-SD-microSD-Karten-Adapter gefüllt mit einer 1 GB microSD-Karte, die trotz der doppelten Adaptierung funktioniert. Ich habe zwar ausreichend CF-Karten von 4 MB bis 32 GB Speichervolumen, aber dieser funktionierende Exot passt gut in die Sammlung. Er kam als "Beifang" zu einer im Oktober 2019 für 68 Euro erworbenen 6 Megapixel Canon EOS D60.

Alles steckte in einer Fototasche und wirkte seit Jahren nicht mehr benutzt :-( Vermutlich hat auch hier wieder das moderne Smartphone ganze Arbeit geleistet. Mehr und mehr werden "abgeliebte", unhandliche, zu schwere und eben nicht idiotensicher zu bedienende Systemkameras, besonders DSLRs abgestoßen. Für mich war's perfekt, stand doch die Canon EOS D60 als meine dritte 2002 neu gekaufte DSLR noch ganz oben auf der Wunschliste.

Die EOS D60 bekommt 2020 ihre gebührende Aufmerksamkeit!

 


Für 5 Euro vom Flohmarkt – eine zweite Nervensäge ;-)

09. November 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sanyo xacti VPC-J2EX

2016 im Beitrag: „Konica/Minolta Dimâge X31 und Sanyo VPC J1 EX, zwei ‚Ubootkameras‘“ gab es den Abschnitt: „Sanyo VPC J1: Die Kamera, die zu dir spricht ;-)“

Zur VPC-J1EX gesellt sich im November 2019 die ganz ähnliche Sanyo VPC-J2EX

Wie die J1EX bietet auch die 3 Megapixel J2EX einen kamerainterpolierten 6 Megapixelmodus. Und das nervtötende Gequatsche einer Stimme: „Still Image Mode“, „Sequential Shot Mode“ und „Video Image Mode“. Was sich in diesem Exemplar J2EX zum Glück dauerhaft per Setup abstellen lässt. Auf den Rundgang mit der Sanyo VPC-J2EX verzichte ich, da genügen die Erfahrungen aus 2016. Die Sanyo xacti VPC-J2EX funktioniert einwandfrei.


Canon PowerShot Pro 70

31. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Diese 1998 vorgestellte 1,5 Megapixel „Fehlzüchtung“ aus analoger Semiprofi-Canon EOS SLR und aufgepfropfter Konservendose im Titan-Look hat einfach Charakter! Lange, viel zu lange ist es her, dass diese interessante Kamera mal wieder „an die frische Luft“ durfte ;-)

2017 habe ich einen zweiten Anlauf unternommen, der erstmal mit dem gewaltsamen Öffnen des massiven Akkublocks endete…

Jetzt reicht es!

Nachdem die Kodak DCS200 und aktuell im September 2019 die FUJIX Nikon E2s erfolgreich extern und bezogen auf kleine Fotorundgänge autark (!) mit Energie versorgt werden konnten, ist jetzt die Canon PowerShot Pro 70 dran. Genau wie bei der FUJIX Nikon E2s wird die Leitung des Akku-Dummys, die den Dummy mit dem Netzteil verbindet, rigoros gekappt. Nach Kontrolle der Polarität werden die Enden fest an einen Akkuhalter, der vier 1,2 Volt NiMh-Akkus der Größe AA aufnimmt, verlötet.

Voilà

Eine ausführliche Beschreibung der PowerShot Pro 70 schenke ich mir an dieser Stelle, die ist hier nachzulesen. Den einzigen Fehler, den diese Pro 70 hat, das ist die blinkende Anzeige einer leeren Pufferbatterie. Die nach Wechsel der Batterie einfach weiter blinkt. Also garnicht um kümmern… Stattdessen: Lasst Bilder sprechen. Und wie im Blogbeitrag "Nicht vergessen" werde ich einen größeren Rundgang mit der Canon PowerShot Pro 70 ins Jahr 2020 schieben… Aus Neugier habe ich aber doch schnell eine historische zweiäugige Spiegelreflexkamera aufgestellt und mit der PowerShot Pro 70 abgelichtet. Um dabei zu sehen, welche Reserven im uralten Sensor stecken, wenn im Canon Rohdatenformat gespeichert wird. Entwickelt wurde mit Adobe RAW.

Bevor die Rohdatei an Photoshop weitergeschickt wird, habe ich die Wahl zwischen Originalauflösung 1,5 Megapixel oder interpolierten rund 3 oder sogar 6 Megapixel!

Im Notfall würde ich sogar zur 6 MP Version greifen, aber die 2,8 MP Version kann man qualitativ noch gelten lassen. 2020 gibt es dann ein paar "richtige" Fotos aufgenommen mit diesem Hingucker Canon PowerShot Pro 70! 

Die PowerShot Pro 70 gehört in jede Canon Digitalkamerasammlung ;-)

 


Panasonic Lumix DMC-G2

25. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ob bei der vorhandenen Panasonic Lumix DMC-G1 eine gleichauflösende 12 Megapixel G2 so „zwingend“ war, lass’ ich mal offen. Aber für 25 Euro nehme ich eine spiegellose Systemkamera "in Rot" mit an Bord. Auch wenn sie einen Fehler hat…

Defekt…

Wobei ich bei diesem Preis auf den großen Monitor, inklusive Touchscreen verzichten muss, er ist defekt. (*) Ansonsten funktioniert die Kamera einwandfrei. Neben Schwarz und Rot, gab es die G2 auch in Blau. Auch bei der G1 standen die Gehäuse-Farben Schwarz, Rot und Blau zur Auswahl.

Von der G1 unterscheidet sie nur die Farbe und die Möglichkeit Videos mit 1.280 x 720Pixel HD und 25p aufnehmen und im MPG4 Format speichern zu können. Außerdem wurde die Verstärkung der Sensorempfindlichkeit auf ISO 6400 gesteigert, was angesichts der Sensorgröße 13 x 17 mm microFourThirds (mFT) und des Alters der Kamera (Vorstellungsjahr 2010) ziemlich "sportlich" ist. Außerdem ist der Schacht für die SD-Speicherkarte bei der G2 ins Batteriefach gewandert.

Auch für die G2 gilt: Themensammlung 2020. Den Praxisbericht schiebe ich ins neue Jahr.

(*) Zum Defekt

Ob ich es wage mal nachzusehen, ob das offen liegende Flachkabel zum Klappmonitor schlicht gerissen oder "nur" aus der Steckfassung (im Body) gerutscht ist, weiß ich noch nicht. Denn dazu muss die G2 geöffnet werden… Vielleicht was für dunkle Wintermonate?


Langweiler (?) 50 mm Normalobjektiv

20. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Von Lichtstärke und Machart ähnlich, sollen drei (zwei) Normalobjektive vorgestellt werden. Zwei davon aus der untergegangenen DDR und ein 50er aus der Ukraine. Das wunderbare, zwischen 1952 und 1960 produzierte 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan mit M42-Schraubanschluss habe ich für 10 Euro zusammen mit einer einwandfrei funktionierenden Praktica IV b bekommen, das zwischen 1963 und 1970 produzierte E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm mit Exakta-Bajonett ist für 4 Euro vom Flohmarkt.

Während es sich beim 2,9/50 mm Meyer Optik Görlitz Trioplan und E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm um dreilinsige Objektive handelt, soll das ab 1959 gefertigte, in kyrillischen Lettern beschriftete Industar eine Kopie des 4-linsigen (in drei Gruppen) Zeiss Tessar 2,8/50 mm sein. Das Industar gibt es in verschiedenen Ausführungen mit Leica M39-Scharaubanschluss (der nicht kompatibel sein soll) und M42-Gewinde.

Das 2,9/50 mm Meyer Trioplan wurde schon gewürdigt. Mit dem 2,9/50 mm Meritar wurde bereits fotografiert, das 3,5/50 Industar wird im Oktober in Angriff genommen.

Auf was beim Einsatz deratig alter Ojektive zu achten ist – Stichwort Pilzbefall, Fungus – wird im ersten Blogbeitrag zum Meritar beschrieben!

Hier ist der dazugehörige Praxistest.

Nachzügler als "echtes" Normalobjektiv…

War "Beifang" auf der Yashica TL Electro von 1972, wird aber auf der APS-C Sensor DSLM dann zum 53 mm "Normalobjektiv", das M42 AUTO MAKINON 1:2.8 f=35mm mit interessanter 40 cm Naheinstellung.  Ein Mini-Projekt für 2020!


Yashica TL-ELECTRO SLR (1972)

17. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Erweiterung der kleinen Yashica-Analogsammlung

Für 'nen Fünfer nehme ich auch eine eigentlich wertlose Analog-SLR. War sie doch mit einem pilzfreien (!) 2,8/35 AUTO MAKINON (M42 Schraubanschluss) bestückt, das eine interessante Naheinstellung von 40 cm gestattet. Das 35er wurde kurz auf den M42-/Fuji X-Adapter geschraubt – läuft ;-) Schließlich muss ich ja Stoff für 2020 sammeln! Und dazu gehören neben weniger werdenden Digitalkameras Objektive, mit denen meine Fuji DSLMs bespielt werden können… 


Canon ION "White" in Papierform…

16. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Im Kapitel „Still Video Kameras“ gibt es über die analog, aber filmlos auf Videofloppy (Diskette) aufzeichnenden Canon ION-Modelle zahlreiche Berichte über die wenigen, heute noch funktionierenden Exemplare im Bestand.

Nach unseren Erfahrungen sind von zehn IONs acht bis neun defekt. Wobei es für einen immer wieder auftretenden Fehler eine ziemlich komplizierte Reparaturmöglichkeit gibt, die im Kapitel auch ausführlich bebildert beschrieben wird. Froh über die zwei drei noch laufenden Exemplare, investiere ich keinen Euro mehr in Canon Stillvideo-Kameras. Professionelle Geräte wie die Nikon QV 1000 und die Canon RC-701/RC-760 tauchen nur ganz selten auf und sind dann als reine Sammlerkameras auch unbezahlbar. Das trifft auch auf die eher mal auftauchende Canon RC 470 zu, die im Gegensatz zu einer funktionierenden ION RC 260/560 aber heute kaum noch ans Laufen zu bekommen ist. Und das hat bei mir Priorität. Ich will mit JEDER Kamera auch ein paar Fotos machen. Aber auch der Preis für die Exponate muss stimmen…

Gerne nehme ich aber preiswertes Papier an Bord wie einen schwedischen Originalprospekt zur Canon ION RC-251 in weißer Gehäusefarbe. Eine Reproduktion des Prospekts kann hier angeschaut werden.


Spiegellose Nikon Z50 mit APS-C-Sensor

09. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen

2015 stellt Samsung den Kamerabau ein, 2019 präsentiert Nikon seine spiegellose Z50. Ich konnte es nicht lassen die oben gezeigte „Nikon Z50“ aus meiner 14 Megapixel Samsung NX11 zu basteln. Das 1,8/50 mm Serie E Nikon Objektiv ist sogar echt. Es läuft per entsprechendem Adapter auf der NX11 und weiteren spiegellosen DSLMs…

Zur richtigen Nikon Z50

Die wichtigste Frage war: Hat die „kleine“ Nikon DSLM Z50 mit 20 MP APS-C-Sensor einen E-Sucher oder nicht? Denn es gab Design-Studien, wo nicht sicher war, dass die Z50 einen ElectronicViewFinder – EVF – hat. Da kann Entwarnung gegeben werden. Die Z50 hat einen EVF!

Aber womit soll Nikon mit einer APS-C Z50 DSLM inklusive 16-55 mm Zoom punkten? Weil sie eine Nikon ist? Das reicht heute nicht mehr! Für Nikon sind die Preise aber geradezu moderat! Um meine letzen beiden verbleibenden AF-S Kitzooms 3,5-5,6/18-55 mm VR und 4-5,6/55-200 mm VR mal auf eine Z50 montieren zu können, müsste ich aktuell 1100 Euro investieren. Liest sich alles viel besser, als zuvor von mir gedacht! Aber: Für mich kommt die Z50 mindestens ein Jahr zu spät!

Alle technischen Daten zur Z50 im englischsprachigen Prospekt

Irgendwo im Internet wurde die Nikon Z50 im Niveau der Sony A 6400 angesiedelt

Deshalb steht die Nikon Z50 zusammen mit der Sony A 6400 und "meiner" FUJIFILM X-T30 zum Vergleich in dieser Tabelle. "Ob die Z50 aus meiner persönlichen und ganz unmaßgeblichen Sicht ein größerer Erfolg wird als die Vollformat-DSLMs Nikon Z6, Z7, wird sich 2020 entscheiden." – hatte ich zuerst getextet. Diese Z50 zu diesen Preisen hätte 2018 VOR den Vollformatern Nikon Z6/Z7 kommen MÜSSEN! Ich könnte mir vorstellen, dass Nikon dann heute besser dastehen würde.

Spannend wird aber, was nach der Z50 mit der Nikon APS-C-Sensor DSLR-Linie passiert. Ob die gleich auflösenden 20 MP Sensoren von Z50, D500 und D7500 identisch sind, kann bezweifelt werden. Die 51 AF-Sensoren der von der AF-Leistung her schwächeren D7500 und die 153 AF-Sensoren der D500 stecken unabhängig vom wahrscheinlich gleichen Bildsensor jeweils auf einem unterschiedlichen Extra-AF Modul. Die nochmal gut 50 mehr 209 AF-Sensoren für die Phasendetektion der Z50 sind dagegen direkt auf dem Bildsensor integriert. Ob sich das in einer besseren Autofokusleistung der Z50 im Vergleich zur sehr guten D500 niederschlägt? Mit 11 B/s ist die Z50 auch nochmal schneller als D500 (10 B/s) und D 7500 (8 B/s). Von der Papierform kannibalisiert die Z50 die komplette Nikon D7xxx und D5xxx DSLR-Reihe, ja sogar die D500! Auch von den Neupreisen! Was möglicherweise einkalkuliert und gewollt ist! Und die D3xxx Linie? DSLRs für Einsteiger? Welche Einsteiger? Es würde mich nicht wundern, wenn Nikon diese Serie einfach einstellt. Etwa nach dem Motto: Fotografiert mit dem Smartphone oder interessiert euch für/kauft gleich eine anständige Z50 DSLM!

Kaufen würde ich keine brandneue Kamera aus der Nullserie! Es ist besser zu warten, bis die ersten Firmwareupdates da sind und sich (Frühjahr 2020?) entsprechend niedrigere Straßenpreise einstellen. Egal wo ich unterwegs bin, sehe ich immer das gleiche Bild: Tauchen neben 99 Prozent Smartphones zum Fotografieren draußen mal spiegellose Kameras auf, tragen die so gut wie immer den Namen Sony (bevorzugt Vollformat!), Fuji und Panasonic (mFT). Der Markt an Vollformat DSLMs scheint fest in Sony-Hand zu sein, und die kleineren 15 x 23 mm APS-C-Sensor-DSLMs teilen sich Fuji und Sony. Und dazu eben noch ein bisschen vom vermutlich aussterbenden Format microFourThirds. Ob sich da in Zukunft eine paar Nikon Z50-Exemplare dazu gesellen? Ich wünsche es Nikon!

Denn die Z50 ist für mich viel, viel interessanter als die (zu teure) Z6, um bei ähnlicher Auflösung zu bleben. Ja, ich kenne den Unterschied zwischen Vollformat und APS-C ;-)

 


AGFA ePhoto CL30 clik Dummies/Mockups

08. Oktober 2019, Ralf Jannke - Wissen

Die AGFA ePhoto CL30…

…gibt es in zwei Versionen.

Als AGFA ePhoto CL30 Clik wurde die Kamera 2000 vorgestellt. AGFA versuchte hier mit dem Speichermedium IOMEGA Clik Diskette einen eigenen Weg. Was sich allerdings von vornherein als als Fehlentscheidung, Flop erwies.  Mit ihren 40 MB Fassungsvermögen hatte die Clik Diskette keine Chance gegen diversen Speicherkarten mit ähnlichem und höherem Datenvolumen. Mit dem mechanisch anfälligen Laufwerk hatte man offensichtlich auch nichts von Dauer geschaffen. Gerne hätte ich ein paar Fotos mit der CL30 Clik gemacht, aber trotz originalverpackter Clik-Disk kamen nur "üble" Geräusche aus dem Laufwerk der AGFA :-( Dabei spielte es keine Rolle, ob die ePhoto CL30 Clik an einem Windows-, Apple Mac OS 9-, Apple Mac OS 10- oder Ubuntu-Linux-Rechner mit passender Software hing. So bleibt die CL30 Clik ein seltenes und interessantes Sammel-Dekorations-Stück.

Als Sponsor stellte Agfa dem Goethe-Institut ePhoto CL30 Cliks zur Verfügung, mit denen anlässlich der Expo 2000 in Hannover das Thema „Wasserwelten“ dokumentiert werden sollte. In einer Sonderaktion gab es die ePhoto CL30 Clik mit drei 40 MB Clik-Disketten für 1074 DM. Für die Clik-Disketten gab es auch einen fast 500 DM teuren PCMCIA-Adapter, der aber nur für Notebooks mit PCMCIA-Einschub und externe Apple Mac SCSI-Lesegeräte zu benutzen war. Eine Canon Powershot 600 oder Fuji DS300, die mit PCMCIA-Speicherkarten geladen werden können, können damit nichts anfangen. Was für ein Unsinn! Auch von dieser Seite war das Konzept der IOMEGA 40 MB Clik-Diskette zum Scheitern verurteilt.

Die AGFA CL30 gab es auch ohne "Clik" (Laufwerk). Und die wurde bereits ein Jahr vorher – 1999 – präsentiert. Wahrlich eine AGFA Marketing-Glanzleistung der ePhoto CL30 mit der modernen und robusten Compactflashs-Seicherkarte die anfällige ePhoto CL30 Clik hinterherzuschieben…

Beide ePhoto CL30-Versionen werden im großen Beitrag "AGFA Digitalkameras, ein nachdenklich stimmendes Kapitel" gewürdigt und auch mit der CL30 aufgenommenen Fotos präsentiert.

Aktuell (Oktober 2019) wurden jetzt in der Farbe "Grün" und Rot zwei funktionslose Dummies der AGFA ePhoto CL30 clik offeriert

Allerdings zu Startpreisen von 50 Euro, die mich den Geldbeutel gar nicht erst öffnen ließen. Statt für zwei Plastikteile 100 Euro aufwärts zu investieren, wurde dem Anbieter der Mockups im Stillen fürs Zeigen gedankt, ein kostenloser Blick ins Datenarchiv getan und Photoshop gestartet. Rausgekommen ist die oben gezeigte Ahnung, wie die "bunten" AGFA ePhoto CL30 clik Modelle, die so nie auf den Markt kamen, ungefähr ausgesehen haben.

Die eine Farbvariante war in der Anzeige als Rot angegeben, die zweite als "Grün", das meinem Farbempfinden aber eher Blau war. Entsprechend habe ich als Farbvorlage für das "grüne" – äh – blaue ePhoto CL30 clik-Mockup die existierende blaue AGFA ePhoto 780c gewählt. Und für die grüne Variante stand eine beliebige Konsumerkamera, die es tatsächlich in Grün gibt, Modell.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk