Preis(wahn)vorstellungen …

20. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ob man solch alte Objektive kaufen soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber es macht Spaß mit diesem Altglas loszuziehen. Gerne auf der Vollformat DSLM, wohl um die Schwächen der (ur)alten Objektive wissend.

Was macht die beiden gezeigten Objektive besonders?

Es ist die Herstellerbezeichnung: Nicht Nikon sondern Nippon Kogaku Japan und die Brennwetenangabe in Zentimetern. Beide Objektive stammen aus den ganz frühen Nikon-Jahren 1960/61. Die Nikon F wurde 1959 vorgestellt!

Und noch etwas machte diese beiden Objektive besonders

Der Preis! Während eine große Menge Anbieter in eBay und dem schwedischen Pendant immer noch nicht vestanden hat, dass man nur zu vertretbaren Preisen verkaufen kann, zeigen diese beiden historischen Nikkore, dass es auch anders geht. Spätestens, wenn das Foto-Equipment wochenlang zu Hause und parallel in den virtuellen Regalen verstaubt, sollte der Anbieter nachdenken: Will er wirklich verkaufen? Oder nur mal gucken … Das "Nippon Kogaku Japan NIKKOR-Q Auto 1:3.5 f=13.5cm" hat 35 Euro gekostet, das "Nippon Kogaku Japan NIKKOR-H Auto 1:3.5 f=2.8cm" 50 Euro. Das 2.8 cm mit dem kleinen Fauxpas, weil es den erst 1977 zur Verfügung stehenden Blendenring mit der AI-Kupplung hat. Ich sammle, ja. Aber nochmehr und noch viel lieber benutze ich die alten Objektive! Optischer, äußerlicher Zustand? Ist mir ziemlich egal. Ein kleiner Kratzer auf der Frontlinse? Macht auch nichts. Entfernungsring und Blende müssen aber laufen. Nur bitte kein Linsenpilz, Fungus. Wenn die Preise stimmen, gebe ich auch weiterhin maßvoll Geld aus. Aber nicht, wenn ich in einer Apotheke einkaufen soll.

Christian Zahn hat den direkten 135 mm Nachfolger, das Nikon NIKKOR-Q Auto 1:3.5 f=135 mm bereits auf diesen Systemkameras ausprobiert:

 


Papierkorb?

16. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Trotz des Alters: Immer noch ein prima Altglas-Adaptor ;-) Oder sollte ich schreiben "Adaptierer"?

Für den einen ist es Bildmüll, Schrott, Papierkorb

Für mich sind solche Bildfehler genau der Grund, Freude an Altglas zu haben! Es geht ja nicht darum von der optischen Abbildung her perfekte Reproduktionen herzustellen. Dafür gibt es genug Spitzen-Glas. Aber hier eben gewollt: Wenig oder gar nicht vergütetes Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35 von 1955 bei Offenblende auf der vor 10 Jahren 2012 vorgestellten Olympus OM-D E-M5 … Über das Primagon und weitere Altglasschätze gibt es im Oktober einen größeren Praxisbericht!

 


AI/KI – Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz in der Bildbearbeitung und -erzeugung

12. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Radiant Photo

Hmmm... Warum gibt es derartige Programme mehr und mehr?

Nachdem ich jetzt das auf Hochglanzpapier belichtete 30 x 30 cm Fotobuch „Sommer 2022“ vor mir habe, ist mir bereits bei der Erstellung wieder aufgefallen, was für derartig gute JPEGs moderne Smartphones liefern. JPEGs, die manchmal sogar besser sind, als das, was moderne Systemkameras  an JPEGs produzieren. Ein Grund, dass ich nur noch in den früher von mir vehement abgelehnten Rohformaten speichere.

Dazu kommt, dass ich als begeisterter Hobbyfotograf im Urlaub mit der Familie „im Nacken“ einfach nicht stundenlang aufs richtige Licht für ein schönes Motiv warten kann. Eine Zumutung für die Familie und mich. Es muss zack zack gehen. Ich nehme, was ich bekomme. Um dann später das Maximum aus Fotos im Rohdatenformat zu holen, die eben bei nicht idealem Licht entstanden. Aus überbelichteten Partien wie tiefen Schatten noch Zeichnung zu holen, Dunst wegzubekommen und so weiter. Was nicht mit den Bonbonfarben bestimmter Verfahren zu tun hat, wo mehrere Fotos so miteinander verrechnet werden, dass die Unnatürlichkeit sogar Unbedarften auffällt.

Was ist an moderaten Rohdaten-Nachbearbeitungen so besonders?

Eigentlich nichts, wenn mir nicht immer wieder Smartphone Fotos von genau solchen Situationen betrachte, die out-of-the-cam als JPEG nahe an perfekt sind. Wie ist das möglich? Es steht in der Überschrift! KI – Künstliche Intelligenz. Die Smartphone-Prozessoren sind so leistungsfähig, dass dort die AI – Artificial Intelligence – vermutlich längst Einzug gehalten hat.

Und das ist das größte und unverzeihlichste Versäumnis der Kamerahersteller, neben ihren Rohdatenspeichermöglichkeiten nicht immer/zu wenig JPEGs bieten, die so gut sind, wie die aus dem Smartphone. Zumindest wenn bei Tageslicht und niedrigeren ISOs fotografiert wird.

Hier zwei Beispiele aus der oben genannten Software Radiant Photo

Künstliche Intelligenz – KI? Nööö, nur Lightroom

Und ohne Radiant Photo – siehe oben … Fertiges Foto meiner Vorstellung, einmontiert das Ausgangsbild

Es wäre interessant zu sehen, ob Radiant Photo aus dem nicht perfekten Ausgangsfoto ohne weiteres Zutun automatisch etwas schafft, was in meine Richtung geht. Aber solange es nur Radiant Photo nur "Pre-Orders" – Vorbestellungen – und keine eine Trial-Version gibt, lasse ich von so etwas die Finger! Denn nur, wenn Radiant Photo aus gewählten 36/48 bit Farbtiefe RAW-Dateien ohne große Nachearbeitung etwas liefert, was meinen Vorstellungen nahekommt, wäre es eine Überlegung wert. Von den Kosten abgesehen … 

Ich bin bekennender Adobe Lightroom Fan seit Version 4.0

Ich habe es immer wieder mit Capture One Trials, bzw. deren kleineren "Light"-Versionen, die es Kamerarohformat-spezifisch kostenlos gab, versucht. Spätestens, wenn ich bei C1xyz das dritte Mal nachsehen musste, wie ich einen Bildausschnitt mit festen oder freien Seitenverhältnissen ziehe, geht Software, die das nicht intuitiv bietet, sofort in die De-Installation, den virtuellen Papierkorb. Wahrscheinlich bin ich für Capture One zu doof …

Was mir aber aufgefallen ist – ob der Anwender Lightroom- oder C1-Anhänger ist

Es gibt Fotografen, die Photoshop ablehnen. Um dann Rohdaten-entwickelte Objekte bestimmter Farbe in den Farben nahe denen eines großen deutschen Telekomunikationsunternehmens zu präsentieren. Weil sich trotz vergeblichem Drehen an Weißabgleich und Farbkorrektur in LR wie C1 Farben einstellen, die einfach nicht passen, dann aber trotzdem gezeigt werden. Aufnahmen interessanter Motive, die mit Wissen der richtigen Photoshop-Regler mindestens zu verbessern, wenn nicht gar perfekt hinzubekommen wären. Mit wenigen Klicks. Machmal sorgt sogar die simple Photoshop-Tastenkombination Auto-Farbton, Auto-Kontrast oder Auto-Farbe für frappierende Verbesserungen. Letzteres bieten sogar die "kleinen" Photoshop Elements Versionen, die kein Cloud-Abo erzwingen.

Ist AI/KI nutzlos?

Auf keinen Fall! Ich habe die nicht gerade preiswerten Vergrößerungs-, Schärfungs- und Entrauschwerkzeuge der Topaz-Schmiede nach Test der Trialversionen, die die Ergebnisse mit einem Wasserzeichen überziehen, extrem schätzen gelernt! Und alle drei Programme erworben!

Zum Abschluss noch ein kleines Quiz der Internetseite "kwerfeldein": Erkennst Du K(ünstliche)I(ntelligenz)-Bilder?

Nur Spielerei oder erschreckende Zukunft?

So stellt sich die Künstliche Intelligenz – KI –, AI – Artificial Intelligence – eine analoge oder digitale Phantasiekamera vor. Na ja …

Das in der zweiten Reihe sollen Spiegelreflexkameras sein …

Dazu nochmal die Internetseite "kwerfeldein"

Kennt Ihr die Kamera im Titelbild? Wahrscheinlich nicht, denn diese Kamera existiert gar nicht. Sie ist das Ergebnis von künstlicher Intelligenz. Ich habe das Bild mit Hilfe des Programms Midjourney erstellen lassen und dafür einfach nur „Vintage camera, on a table“ eingegeben.

Wer sich dafür interessiert, hier ist eine Anleitung, des meiner Meinung nach noch nicht ganz idiotensicheren Programms … Entsprechend sind auch meine Versuche oben ausgefallen ;-)

Finale

Und das kam bei mir bei Eingabe von "Vintage Camera on a Table" raus. Etwas völlig anderes, als in kwerfeldein gezeigt. Was soll's. Ich hake das als interessante, nette Spielerei ab. Seine Stärke hat das Programm offensichtlich bei Phantasielandschaften, Porträts, Fantasy-Figuren. Steam Punks könnten daran ihre Freude haben ;-)

PS.: Ich habe die KI/AI von Topaz extrem schätzen gelernt. Wobei es da auch Einarbeitung braucht, um nicht zu übertreiben. Was aber sonstige KI-Einsätze betrifft:

Erste Kunstportale verbieten Werke von KI-Bildgeneratoren!

 


Noch ein Dreilinser

08. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

E. Ludwig Meritar 2,9/50

Objektive von Ernst Ludwig aus Weix bei Dresden — Das preiswerte Meritar für die Exa

"Aus dem optischen Werk Ernst Ludwig, Weixdorf (Ortsteil Lausa) bei Dresden, kamen die preiswertesten Standardobjektive für die Exa. Das 3-linsige Meritar war die günstigste Objektivbestückung, mit der eine Exa zu kaufen war. Trotz des geringen Preises hat das Objektiv seine Qualitäten.

Die Bauart des klassischen Cook’schen Dreilinsers hat durchaus Vorzüge, die viele Fotografen in der gegenständlichen oder Landschaftsfotografie gerne nutzten."

Das und die komplette Geschichte des Meritars aus: PHOTO but MORE

Die Vergangenheitsform "nutzten" ist falsch gewählt! Dreilinser haben bestimmte, interessante Qualitäten! Auch heute — 2022! Worüber wir ausführlich berichten werden! Der Praxisbericht zum Meritar ist weitgehend fertig!

Ein Nachtrag oder Zwischenruf, der prima zum dreilinsigen Meritar passt

Diese uralten Objektive haben einfach einen besonderen Charme. Einen Charme, der sich auch in der Art der Abbildung, speziell der Unschärfe hinter dem fokussierten Hauptmotiv zeigt. Das so genannte Bokeh. Da ist die Rede vom so genannten "Seifenblasen-" und "Swirl(y)-/Wirbel"-Bokeh. Was durchaus Geschmacksache sein kann …

Das hat Unternehmen auf den Plan gerufen, alte Objektive nachzubauen und für Geld, sehr viel Geld auf den Markt zu werfen. Aktuell wird da ein Nach-/Neubau eines 58 mm Normalobjektivs für sage und schreibe 1199 Euro offeriert. Nicht besonders passend in Zeiten explodierender Energiekosten …

Dabei gibt es zum Spielen und Experimentieren Alternativen zum Bruchteil vierstelliger Euro-Beträge

Beschrieben in

Das wunderbare Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V steckte auf der netten Praktica und kam zusammen mit der historischen SLR für 35 Euro vom Flohmarkt. Das Helios-44 2/58 kam für irgendwas um 50 Euro "aus der Bucht" (eBay).

Garant für ein "Swirl(y)-/Wirbel-Boken"


Pimp my AppleQuicktake

01. September 2022, Ralf Jannke - Wissen

Dieses Apple QuickTake-Zubehör war Brian Benchoff wohl einfach zu dürftig ;-)

Also hat er seinen 3D-Drucker aktiviert

Wir haben der Apple QuickTake-Kamerareihe, bestehend aus den Modellen 100, 150 und 200 einen ausführlichen Praxisbeitrag spendiert

Ende August tauchte auf der US-Seite DPREVIEW DIGITAL PHOTOGRAPY REVIEW dieser nette Beitrag auf: „3D-printed adapter lets you use Nikon F-mount lenses on Apple’s 1996 QuickTake camera“ – „Mit einem 3D-gedruckten Adapter können Sie Nikon F-Mount-Objektive an Apples QuickTake-Kamera von 1996 verwenden“

Wie sinnvoll diese „Spielerei“ für eine 640 x 480 Pixel Digitalkamera ist, lasse ich mal dahingestellt … Hier ist die Beschreibung: „A Nikon Lens Adapter for the Apple Quicktake 150, the First Digital Camera*“ – „Ein Nikon Objektiv-Adapter für die Apple QuickTake 150, die erste Digitalkamera*“

Das „erste Digitalkamera*“ hat Brian Benchoff sogleich korrigiert, denn vor der QuickTake 150 war das Modell 100.

In seinem Beitrag findet sich noch ein interessanter Link „BUILDING THE FIRST DIGITAL CAMERA“ – „Bau der ersten Digitalkamera“. Gezeigt auf der Pouplar Electronics vom Februar 1975 …

 

 


Und weiter mit Konica …

28. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

KONICA HEXAR AR 28mm F3.5

Im Blogbeitrag "Eigentlich kein Fundstück — KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 Pancake" hatte ich nochmal die Geschichte  "100 Jahre Konica? Lange verpasst! 125 Jahre Konica? Verpasst. 150 Jahre Konica? Dauert noch 5 Jahre…" verlinkt. Für diese Herstellergeschichte hatte ich 2018 eine schrottreife 5 Euro Konica FC-1 samt Pancake KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 erworben, worauf die Teile nach Veröffentlichung der Konica-Story vier Jahre in Vergessenheit gerieten. 

Diesen Sommer 2022 bei einer großen Aufräum- und Ausmistaktion tauchte die FC-1 wieder auf. Aber da war neben dem 40 mm Pancake, nein da ist doch noch mehr Konica! Also wurde nach den Ferien auch zu Hause nachgesehen und auch das KONICA HEXAR AR 28mm F3.5 "wiedergefunden" und auf die bewährte Fuji X-E1 adaptiert. 

Und was hat es mit der abgebildeten und merkwürdig gelabelten "Revue AUTO-REFLEX" an sich? Nun, Konica gravierte seine AUTO-REFLEX auf Wunsch auch als Revue AUTO-REFLEX für das ehemalige Versandhaus Quelle, das "seine" Kameras unter der Marke "Revue" vertrieb. Meines Wissens die einzige Spiegelreflexkamera des Weltmarkts, deren Format vom gewohnten 24 x 36 mm Kleinbild bei eingelegtem Film per Hebel auf 18 x 24 mm Halbformat umgestellt werden kann. Bei Filmknappheit ließen sich so statt 36 Aufnahmen auf den Standard Kleinbildfilm 72 Fotos belichten. Eine ausführliche Beschreibung der Technik hier.

Zurück zum KONICA HEXAR AR 28mm F3.5. Das wird jetzt auf der Fuji X-E1 "ausgeführt", wobei es sich dort wie ein Kleinbildobjektiv mit 42 mm Brennweite verhält. Der Praxisbericht ist in der Mache …

 


Eigentlich in Digitalfotozeiten sinnlos – Sofortbildkameras

21. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Oder doch nicht?

Für einen Fünfer habe ich diese Keystone RAPID-SHOT Sofortbildfilmkamera gerne mitgenommen. In der zu Hause bestätigten Hoffnung, dass die noch eingelagerten Fuji-Sofortbildfilme kompatibel sind. Die Fuji-Sofortbildfilme sind zwar längst abgelaufen, funktionieren aber immer noch! Und natürlich der Polaroidkamera-Klon von ca. 1975. Es hilft alles nichts. Ich muss was in "Kunscht" machen ;-)

Das war jetzt sicher noch keine "Kunscht", hat aber Spaß gemacht ;-)

Wenn man aber bedenkt, für welche Unsummen längst abgelaufene Fuji-Sofortbildfilme heute angeboten werden … Wobei immer die Frage ist, ob sie jemand zu diesen Preisen kauft.

Keystone? Da war doch schonmal was …

2019 mit dem Blogbeitrag „Elektronenblitz mit eingebauter Kamera…“ Präsentiert wurde die von Keystone 1975 vorgestellte 725 EFL für Kodak Instamatic-Filme, ein Meisterwerk fürs Design-Gruselkabinett ;-)

Camerapedia Wiki schreibt:

"Berkey Keystone ist eine Abteilung von Berkey Photo Inc. in White Plains, New York, USA. Sie stellten eine große Anzahl einfacher 126er- und 110er-Kassettenkameras her – viele mit eingebautem elektronischem Blitz (eine innovative Funktion für Low-End-Kameras bei ihren frühen Modellen) und einige Sofortbildkameras mit Polaroidfilm – und einige in anderen Formaten wie 35 mm und Disc. Keystone befand sich 1975 in einer Verletzungsklage mit Polaroid wegen der Patente für ihre SX70-kompatible Kamera. Es gab auch eine Reihe von Cine-Kameras von Keystone. Während des Zweiten Weltkriegs stellte Keystone auch Luftbildkameras für das Militär her."

 

 

 


Eigentlich kein Fundstück

15. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 Pancake

Passen vom Zustand perfekt zueinander: Meine angeranzte Fuji X-E2 und das 40 mm Konica ;-)

Sommer 2018 hatte ich zur Illustrierung von "100 Jahre Konica? Lange verpasst! 125 Jahre Konica? Verpasst. 150 Jahre Konica? Dauert noch 5 Jahre…" eine schrottreife 5 Euro Konica FC-1 samt Pancake KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 erworben, worauf die Teile nach der Konica-Story in Vergessenheit gerieten. Diesen Sommer 2022 bei einer großen Aufräum- und Ausmistaktion tauchte die FC-1 wieder auf. Ich behalte sie einstweilen, habe aber das Pancake vom Ferienort mit nach Hause genommen.

Da mir die Konica AR-/Nikon Z-Adapter mit Größenordnung 40 Euro aktuell zu teuer sind, musste ein gebrauchter Konica AR-/Fuji X-Adapter für 15 Euro erstmal reichen.

 

Praxisbericht bereits in Arbeit …

 


Objektiv feucht geworden?

01. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nach einer Nacht ungeschützt im Freien präsentierte sich mein geliebtes 8 mm Fisheye Nikkor so wie oben gezeigt.

Feuchtigkeit, Tropfen — von innen! Hinter der riesigen Frontlinse. Lagern in der prallen Sonne brachte nichts. Erst nach drei, vier Stunden im Backofen bei 40-50 Grad und Umluft war die Feuchtigkeit raus. Um ganz sicher zu sein, wanderte das Fisheye anschließend zusammen mit einer entsprechenden Trockenpatrone noch in einen dicht zu verschließenden PE-Behälter. Jetzt ist Ruhe! Das schöne 8 mm Objektiv werde ich nicht mehr über Nacht draußen lassen, auch wenn es vom Zustand — nicht sammelfähig — nicht so wertvoll ist.

Nächster Kandidat für ein Zeitraffer über mehrere Stunden war das brave 3,5-5,6/18-55 mm DX VR Plastik-Kitzoom-Nikkor. Nach einer Nacht wieder das gleiche Ergebnis. Feuchtigkeit hinter (!) der Frontlinse. Eine Stunde bei 40-50 Grad im Backofen bei Umluft reichte nicht. Der Ofen wurde anschließend anderweitig gebraucht. Also ab mit dem Kitzoom in die PE-Box mit der Trockenpatrone. Die wirkt tatsächlich, denn nach Lagerung über Nacht, war die Feuchtigkeit am Morgen verschwunden.

Da die Nikon D300 nochmal mit dem 3,5/20 mm UD Nikkor eine Nacht raus sollte, habe ich das Objektiv bis auf die freigelegte Frontlinse in einen PE-Gefrierbeutel eingepackt. Und siehe da — schon war Ruhe. Das Objektiv am nächsten Morgen natürlich beschlagen, aber nur von Außen! Ob das jetzt Zufall war, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten. Aber es hat in diesem Fall genützt!

Ob auf dem Zoom ein Filter Abhilfe geschaffen hätte, habe ich nicht probiert. Aber warum sollte sich dann die Feuchtigkeit statt hinter der Frontlinse innen auf dem Filter niederschlagen, sammeln?

Etwas dazu noch im Praxisbericht

Ralf Jannke, August 2022

 


Und noch'n Normalobjektiv ;-)

29. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich bin ich mit langweiligen (?) …

… Normalobjektiven ja überversorgt – wenn ich (nicht nur) in die Minolta-Kiste schaue. Aber das lichtstarke 1,4/58 mm Minolta wollte ich mir für 50 Euro dann doch nicht entgehen lassen. Zumal das 58er gewöhnlich deutlich höher gehandelt wird. Und die "magische" Brennweite des sagenhaften und f/1,2 superlichtstarken Noct Nikkors hat — 58 mm. O.K. das Minolta hat "nur" f/1,4 …

Und dann zu probieren, ob die aufwändiger konstruierten, lichtstärkeren japanischen Normalobjektive von der Abbildungsleistung tatsächlich besser sind, als ihre preiswerter zu fertigenden f/2 bis f/1,7 Geschwister. Vorweg: Es sieht vielverprechend aus!

Das 58 mm Minolta spielt abgesehen von der hohen Lichtstärke auch qualitativ in einer anderen Klasse als die beiden hier schon vorgestellten 58er:

Den russischen Nachbau des bereits in den 1930er Jahren von Willi Merté gerechneten 1:2/58 mm Zeiss Biotars: HELIOS-44-2 2/58 oder das Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk