Gefiltert nach Ralf Jannke Filter zurücksetzen

Versuchswiederholung

30. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Schon über zwei Jahre her, als es den umfangreichen Praxisbeitrag: "Aus einem M(anuell)F(okus)- ein A(uto)F(okus)-Objektiv machen, geht das?" gab. Gegenstand war der Nikon Telekonverter TC-16A. Kurz nach Nikons erster, 1986 vorgestellter und in großer Serie produzierter Autofokus-SLR F-501 kam 1987 der Spezial-Telekonverter TC-16A, der bestimmten manuell zu fokussierenden Objektiven zu Autofokus verhilft. Er sollte wohl auch eingefleischten Manuell-Fokussierern die neue Nikon-Annehmlichkeit Autofokus schmackhaft machen.

Mittlerweile kam dann noch ein weiterer, besonderer TC-16A in meine Sammlung, den ich "TC-16A/m" getauft habe. Das "m" steht für m-odifiziert. Die Kontaktierung dieses Konverters wurde so geändert, dass dieser besondere Nikon-Televerlängerer nicht mehr wie der "normale" TC-16 auf analogen Nikon AF-SLRs, den Kodak-DSLRs auf Nikon-Basis und den beiden D2-Modellen läuft, dafür aber auf moderneren und höher auflösenderen Nikon DSLRs wie der — erprobt — Nikon D4 und D300. Der TC-16A/m müsste auf jeder Nikon DSLR funktionieren, die den AF-Motor im Gehäuse und einen Blendenmitnehmerring mitbringt. Also auch auf den Nikon D6xx-, D7xx-, D7xxx-, den D3/sX-Gehäusen und der D500. Und vermutlich auch auf der D5 und D6, was für diese Boliden aber wohl eher uninteressant ist … Aber nochmal: Nach Umbau/Modifikation funktioniert der TC-16A/m aber nur noch auf den neueren Nikons.

Nach netten und erfolgreichen Spielereien zur Osterzeit mit der D300 und dem modifizierten TC-16A ging der Konverter jetzt auf die 16 Megapixel Vollformat Nikon D4, um dort meinem betagten 1,8/85 mm MF erneut zu Autofokus zu verhelfen. Oben drei Beispielfotos vom ersten "Test". Ein ausführlicherer Praxisbericht folgt. Ab 13. Mai geht die Basketball-Bundesliga in die heiße Play-off Phase. Da nehme ich neben der spiegellosen Nikon Z6 die D4 mit dem TC-16A/m und dem 85er mit.


foto espresso von dpunkt, Ausgabe 2 2022 ist raus

27. April 2022, Ralf Jannke - Wissen

Ein lesenswertes Advertorial

Wikipedia schreibt: "Ein Advertorial, auch Adverticle oder Publireportage genannt, ist die redaktionelle Aufmachung einer Werbeanzeige. Das Advertorial zählt zu den Werbeformen, die vom Adressaten nicht eindeutig der Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit zugeordnet werden können, insbesondere wenn sie nicht als Werbung gekennzeichnet sind." Aha …

Ich studiere die Ausgaben gern. Es besteht ja kein Kaufzwang der beworbenen, Pardon vorgestellten, beschriebenen Produkte ;-)

Download: https://www.fotoespresso.de/fotoespresso-2-2022/

 


Mehr virtuelle Brennweite

21. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Was tun, wenn 250 mm x Crop 1,5 = 375 mm Brennweite oder 300 x 1,5 = 450 mm im KB-Format vorne und hinten nicht ausreichen ... Dann bleibt außer realer Brennweite von 4-5-600 mm und entsprechenden Objektivabmessungen nur virtuelle Extra-Brennweite. In Form der hier bereits vorgestellten Adobe Super-Resolution

Solange ich nur Vogel-Gelegenheitsfotograf bleibe, genügt mir für 1500 x 1000 Pixel Erinnerungs- und Belegbildchen die Adobe-Lösung.


Abstandsverkürzung

18. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nah(?)einstellungen 135 mm (105 mm) Objektive

lautete die Überschrift zum entsprechenden Praxisbeitrag. Bei 105/135 mm Teleobjektiven sieht das so aus:

Um unter diese 1,5 bis 1,8 m zu kommen, wurde jetzt Abhilfe geschaffen. Mit dem guten alten, fast in Vergessenheit geratenen so genannten Zwischenring. Der zwischen Kamera und Objektiv montiert wird. Damit geht die Unendlicheinstellung des jeweiligen Objektvs verloren, aber ich komme dichter ans Motiv!

Was das Sammeln angeht, interessiert mich der Zustand gewünschter Teile nur ganz am Rand. Funktionieren müssen sie! Aber ich habe nichts dagegen, wenn Teile in ihrer Originalverpackung kommen ;-) So war es bei diesem Zwischenringsatz – genauer NAHEINSTELLTUBEN mit Innenauslösung für Edixa – des deutschen Herstellers (ALBERT) SCHACHT ULM DONAU. Der kam in der Kunststoffhülse, die Bedienungsanleitung oder besser Tabelle gefaltet und eingerollt und in den aus drei Teilen bestehenden Zwischenringsatz geschoben. Mit Edixa ist eine deutsche Spiegelreflexkamera gemeint, dessen Objektive per M42 Schraubanschluss montiert wurden. Und eben nicht nur Edixa-Objektive, sondern alle Objektive, die den M42 Schraubanschluss aufweisen.

Um die oben angegebenen Nahdistanzen der 105/135 mm Teleobjektive unterschreiten, genügt ein Blick auf die Tabelle, mit welchen Zwischenringen man experimentieren kann.

Neben diesem Satz für M42 liegt demnächst auch noch ein Satz mit Exakta-Bajonett bereit.


Digital verboten

12. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SIGMA MULTI-COATED 1:2.8 f=135mm PANTEL (PAN-FOCUS)

Als Faustformel kann man sich merken, dass so gut wie jedes Objektiv zwei Stufen über seine Lichtstärke abgeblendet seine beste optische Leistung bringt. Ein f/1,4 Objektiv also bei f/2,8, ein f/2,8 Tele bei f/5,6.

Immer vorausgesetzt, es ist genug Licht da und man will abblenden, um die Leistung zu steigern. Wobei eine Offenbende ein schärferes Foto erzeugt, wenn sich das Motiv (leicht) bewegt. Eine heute vielfach anzutreffende Sensor- oder Objektiv-Stabilisierung nützt nämlich gar nichts, wenn die Kamera „still“ steht, sich das Motiv aber bewegt, und es Bewegungsunschärfe gibt.

Zwei Stufen abgeblendet

Warum nicht mehr. Wenn die Schärfentiefe nicht ausreicht, um ein Motiv nur zwei Stufen abgeblendet im Bedarfsfall von vorne bis hinten komplett scharf abzubilden. Also bei Lichtstärke f/2,8 nicht f/5,6, sondern gleich f/11 oder f/16. Rechnerisch nimmt die Schärfentiefe tatsächlich immer weiter zu, die Gesamtschärfe nimmt aber ab.

Drei Schärfentieferechner

An dritter Stelle mein Favorit, weil da auch die Tatsache der so genannte Beugung berücksichtigt wird.

Beugung?

Wikipedia schreibt: Die Beugung oder Diffraktion ist die Ablenkung von Wellen an einem Hindernis. Durch Beugung kann sich eine Welle in Raumbereiche ausbreiten, die auf geradem Weg durch das Hindernis versperrt wären. Jede Art von physikalischen Wellen kann Beugung zeigen. Besonders deutlich erkennbar ist sie bei Wasserwellen oder bei Schall.“ Und jetzt der Kernsatz: „Bei Licht ist die Beugung ein Faktor, der das Auflösungsvermögen von Kamera-Objektiven und Teleskopen begrenzt.(…)“

Eng verbunden mit dem Thema Beugung ist auch der Begriff „Förderliche Blende

Ab wann setzt Beugung ein?

Auch dafür gibt es in der digitalen Fotowelt eine Faustformel, die da lautet: Pixelabstand (Pixelpitch) auf dem Bildsensor multipliziert mit zwei ergibt die Objektivblende, ab der Beugung beginnt, die Gesamtschärfe zu verringern.

Die einzelnen Bildzellen auf dem 24 x 36 mm Vollformatsensor meiner 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 haben einen Pixelpitch/Pixelabstand von 5,9 µm (Mikrometer). Daraus ergibt sich eine Blende von 5,9 x 2 = 11,8, gerundet f/12. Erfahrungsgemäß lässt sich auch noch mit Blende 16 fotografieren, aber dann sollte man es gut sein lassen.

Diskussionen darüber überlasse ich gerne den Theoretikern in den diversen Foren ;-)

Aber jetzt kommt das SIGMA MULTI-COATED 1:2.8 f=135mm PANTEL (PAN-FOCUS)

Wir erinnern uns: Maximal Blende f/11 bis f/16 bei der Nikon Z6. Das Sigma lässt sich aber in seiner PAN-FOCUS Einstellung auf Blende f/64 abblenden.

Und jetzt?

Das werden wir klären, selbst untersuchen, wenn ich das Objektiv in den Händen halte – Ostern …

 


Filtermatic?

09. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SIGMA FILTERMATC MULTI-COATED 1:2.8 f=28mm

Eigentlich habe ich ausreichend 28 mm Weitwinkel Vintage-Glas, aber das hier kurz vorgestellte 28 mm Sigma weist eine Besonderheit auf. Dieses Objektiv wurde speziell für Fotografen entworfen, die Schwarzweiß fotografieren. Um eine bessere Umsetzung vom Farbe in Grautöne zu erreichen, helfen entsprechend eingefärbte Filter. Am besten erkennt man den Einsatz von Filtern in der analogen SW-Fotografie, wenn ein Bild größere Himmelsanteile mit Wolken enthält. Ohne Filter heben sich die weißen Wolken nicht besonders vom blauen Himmel ab. Mit dem im Sigma Filtermatic montierten Gelb- oder Orange-Filter wird der Himmel nach Wunsch abgedunkelt, die Wolken treten stärker hervor. Man kann mit den Filtern aber auch spielen ;-)  Wie es mein Beispiel aus Analogzeiten zeigt oder Matthieu Stern mit seinem Youtube-Film „The Van Gogh Lens

Auf dem sogenannten Filterrevolver ist außerdem noch ein Blau- und ein Skylight-Filter montiert. Bei einer anderen Quelle wird noch ein weiterer UV-Filter genannt. Dieses 28 mm Sigma wurde 1978 vorgestellt, aber nur zwei Jahre lang produziert. Die Nachfrage war einfach zu gering. Im Internet finden sich kaum Daten, die ich mit einem Praxisbericht irgendwann um/nach Ostern nachliefern werde.


Ein eigentlich überflüssiger Kauf …

06. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das "Digitalkamera-Meer" ist …

… was interessantere Kameras wie die hier gezeigte Casio Exilim Pro EX-P700 angeht, gefühlt "leergefischt." Abgesehen von den Geräten, die bei der eBay-Sucheingabe "digitalkamera vintage" oder "digitalkamera rar(e)" auftauchen. Die bei den ausgerufenen Preisen aber wie Blei in den virtuellen Regalen liegen. Zu meinem Sammelbeginn wäre ich geneigt gewesen, davon die eine oder andere Kamera zu erwerben. Heute nicht mehr. Taucht dann aber heute doch nochmal ein interessantes Exemplar zu einem realistischen Preis auf, investiere ich gerne eine kleine Summe.

In meinem zweiten Digitalkamera-Sammeljahr 2016 kam eine Casio Exilim Pro EX-P700 ins Haus. Das "Pro" in der Kamerabezeichnung kann aufgrund der Möglichkeiten dieser Casio zu Recht als Pro-(fessionelle Kon-)sumer-Kamera gedeutet werden. Und aus den "700" ist leicht abzuleiten, dass es sich um eine 7 Megapixel Digitalkamera handelt. Die Casio Exilim Pro EX-P700 lieferte 2016 sehr ansprechende Bilddaten.

Warum jetzt noch ein Exemplar?

Auch wenn ich mit der jetzt zweiten Casio nicht mehr wirklich zu fotografieren gedenke — bei meinem ersten Exemplar ist trotz Lagerung in einer stabilen Alubox das Monitorglas gebrochen, gesplittert und die Schicht delaminiert, die Kamera nicht mehr einstell-, nicht mehr benutzbar. Als jetzt nach sechs Jahren mal wieder eine Pro EX-P700 auftauchte, habe ich aus Nostalgie und gerne 15 Euro inkl. Porto investiert.

Christian Zahn hat die mit 6 MP etwas niedriger auflösende, sonst aber weitgehend identische Variante Casio Exilim Pro EX-P600 gewürdigt. (Rechtes Foto)

Einen kurzen Funktionstest werde ich mit der Casio Exilim Pro EX-P700 sicher durchführen.


Gewollt/gewünscht unperfekt …

03. April 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 F=35MM

Auf der Suche nach einem (weiteren) gewollt/gewünscht unperfekten 35 mm Weitwinkel fündig geworden?

Wer von meinen vorhandenen, gemäßigten Weitwinkeln

Abbildungs-schärfemäßig die Nase vorn hat = "langweilig" ist ;-) ist für mich unerheblich. Wobei sich das Prädikat "langweilig" ausschließlich auf die Abbildungsqualität übers gesamte Bildfeld bezieht. Wer beispielsweise Architektur dokumentiert, kann keine unscharfen Bildecken brauchen! Aber nicht jedes Foto ist gut, nur weil es komplett scharf ist.

In die gewünschte Richtung "Un-Perfektion" geht mein vierlinsiges Meyer-Optik Görlitz Primagon 4,5/35, das jetzt "Verstärkung" bekommen hat. Zum ganz frühen MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm zeigt dieser aufwändige Test, dass dieses 35er wie mein Primagon erst bei Blende f/11 auch in den Bildecken Abbildungsschärfe liefert. Bei Offenblende sind die Bildecken schlicht unscharf. Das hört sich für mich vielversprechend an ;-) Die Version — es gab zwei Varianten Baujahr 1960 oder 1965 — ist später am Durchmesser des Filtergewindes zu identifizieren. Interessant auch der Aufbau der Objektivblende, Stichwort Bokeh.

Ostern 2022 gibt es mehr dazu …


Photopia Hamburg löst photokina ab

31. März 2022, Ralf Jannke - Wissen

Photoscala berichtet: „Photopia Hamburg löst photokina ab“:

„Seit 1950 traf sich die Fotobranche in Köln zur photokina. Im November 2020 kam dann nicht ganz überraschend und doch plötzlich das Aus für die einstmalige Leitmesse der Fotografie. Jetzt steht fest: Die letztes Jahr erstmals abgehaltene Photopia Hamburg wird das Erbe der photokina antreten. (…)“

Und? Auch wenn ich von Bonn nach Köln/Messeparkplatz keine 30 km hatte, habe ich mir die Photokina nicht mehr angetan. BN/HH sind 455 km/5 h Autofahrt – illusorisch. Und per Bahn? Nein Danke. Flugzeug? Igitt … Aber vor allen Dingen wofür?

Unser Mitautor Christian Zahn hat für sich 2022 als das Jahr der DSLR ausgerufen. Nicht mehr gewollte digitale Spiegelreflexkameras „fliegen ihm für teilweise geringes Geld fast um die Ohren“ ;-)

Nach meinem „Rückfall“ in die Spiegelreflexwelt

zählt bei mir jetzt wieder bevorzugt spiegellos. Neben Nikon Z50 und Z6 auch Fuji X-E1 und die wieder liebgewonnene Olympus OM-D E-M5. Mit Neu-Objektiven und „mittelaltem“ bis uraltem Glas“. Ja, und in den Osterferien fasse ich gar wieder eine DSLR an, eine wackere Nikon D300 ;-)

Aber was sollte ich in Hamburg?


2,5/28 mm Tamron und Vivitar — ein bisschen mehr Lichtstärke für wenig Geld

26. März 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Bei 28 mm und f/2 wird es gleich deutlich teurer. Selbst als MF Objektiv. Von Autofokus und Ultraschallantrieb ganz zu schweigen. Daher die Idee mit Lichtstärke f/2,5. Auch wenn es nur 0,25 EV lichtstärker als f/2,8 ist … Oder großzügig statt beispielsweise ISO 1600 ISO 1250 … Für 25 Euro gab es je eine Tamron und Vivitar Version mit Minolta MC-/MD-Bajonett. Die dann auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6 adaptiert werden. Das Vivitar hat den ersten erfolgreichen Test schon hinter sich, das Tamron kommt Ostern dran!


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk