Am 12. Oktober 2019 ist es soweit: Olympus feiert seinen 100. Geburtstag

Die 100-jährige Olympus-Geschichte hatten wir bereits im Januar gewürdigt, aber jetzt, vier Wochen vor dem Ehrentag, kann die Geschichte nochmal ganz noch vorne in die neuen Beiträge.

Oben abgebildet meine schönste analoge Olympus, die "Wide" von 1955 mit fest eingebautem 3,5/35 mm Weitwinkelobjektiv. Daneben meine ältesten digitalen Olympus-Kameras, die DIGITAL CAMERA D- 300 L (US-Version) und die baugleiche DIGITAL CAMERA C-800 L CAMEDIA mit 1.024 x 768 Bildpunkten, 0,8 Megapixel Auflösung von 1996 für den europäischen Markt. Dadrunter meine jüngsten "Olys", die spiegellose digitale 16 Megapixel OM-D E-M10 Systemkamera (DSLM) von 2014 sowie die digitale DSLM PEN E-P2 von 2010.

Nach "2017: Nikon wird 100 Jahre alt" und "November 2018: 90 Jahre Minolta" nun "100 Jahre Olympus"

1919 gründet Takeshi Yamashita Olympus als Takachiho Seisakusho im Hatagaya District der Shibuya Ward in Tokio. Ziel ist es zu diesem Zeitpunkt, Mikroskope selbst herzustellen. Alles weitere findet sich in der englischen Olympus Chronology.

Im Unterschied zu Minolta und Nikon findet sich die erste Olympus-Anzeige in der schwedischen FOTO erst 1957. In meinen US-Magazinen findet sich 1956 die erste Olympus Annonce. Und dann über die Jahre verteilt recht sparsam…

Wie schon bei „100 Jahre Nikon“ und „90 Jahre Minolta“ greife ich für die analoge Olympus-Geschichte überwiegend auf das Material meines Archivs, bestehend aus schwedischen und amerikanischen Magazinen der 1950er Jahre und früher bis in die Ende 1980er Jahre zurück. Mein Bestand an analogen Olympus-Kameras beschränkt sich im Vergleich zu Nikon wie bei Minolta auf nur wenige Exponate.

Hatte ich in der Vergangenheit Minolta nach Canon und Nikon immer als „Dritten auf dem Treppchen“ bezeichnet, bleibt Olympus analog in meiner Erinnerung nur der undankbare vierte Platz, die Blechmedaille. Jeder brave Amateur orientierte sich in den 1970er/1980er Jahren an der Profi-Meute. Und die hatte Canon oder Nikon-Equipment.

Olympus-Fotografen?

Irgendwie konnte ich mit Olympus also analog nie „warm“ werden. Was aber auch daran lag, dass die phantastische Olympus PEN F Halbformat SLR zu lange vor meiner Zeit aktuell war, und von Nikon – ich habe immer noch eine Nikon F (Produktionsbeginn 1959) – völlig überdeckt wurde. Deshalb habe ich keine Olympus PEN F :-(

Die PEN F hat Charakter, Stil, Klasse! Ein ehemaliger Tageszeitungsfotograf wusste zu berichten, dass er öfter „unerlaubt“ zur PEN F griff, wenn die von der Redaktion „aufgerückte“ Messsucher-Kamera Leica M für das eine oder andere Motiv einfach zu unflexibel war.  Und mit deren Maximum – 135 mm Brennweite – fürs Motiv einfach zu kurz war.

Im Gegensatz zu Minolta, das 2005/2006 aufgab, existiert Olympus aber auch zum 100. Firmengeburtstag. Was Olympus ab 1996 digital angeht, gibt es hier im Digicammuseum.de eine große Fülle an digitalen Olympus-Kameras. In Praxisberichten ausführlich beschrieben und mit Fotos illustriert, die mit dem vorgestellten Olympus Digitalkamera-Modell innerhalb der letzten drei Jahre aufgenommen wurden. 

Die Links zu den Praxisberichten stehen in roter Schrift und klickbar unter der jeweiligen Olympus.

Olympus analog

Warum – vielleicht nicht nur aus meiner ganz persönlichen Sicht – nur die Blechmedaille für Olympus?

Franz Pangerl benennt in seinem Buch „Die Welt des OM-Systems, OLYMPUS OM-1, OLYMPUS OM-2“ ein Kapitel: „Die 33 Augen (Objektive) der OM“  

Wie Canon, Minolta und Nikon startet Olympus mit einem 7,5 mm Rundbild- und einem 16 mm Vollformat-Fisheye. Dann folgt vom 18 mm Super- übers gemäßigte (z.B. 28 mm) Weitwinkel bis zum 50 mm Normalobjektiv und 85 mm Porträt-Tele alles Nötige in verschiedenen und hohen Lichtstärken. Inklusive Makro- und Shiftobjektiven für dieArchitekturfotografie. 180 mm Brennweite gibt es bei Olympus mit hoher Lichtstärke 2,8. Aber dann lässt man „abreißen“. Es gibt lange Jahre nur noch ein 4,5/300 mm und 6,3/400 mm Tele. DAS „Normalobjektiv“ der Sport- und Reportagefotografen fehlt: das 2,8/300 mm. Bei Canon und Nikon selbstverständlich im Programm! Wie auch 70/80-200 mm Telezooms mit Lichtstärke 2,8. Und bei Canon und Nikon geht es dann mit 400 mm Objektiven der Lichtstärke 4,5, 3,5 und 2,8 weiter. Gefolgt von 500 und 600 mm Tele-„Kanonen“ mit Lichtstärke 4. 

Wer das benötigte, war in diesen Zeiten – Stand 1979, 3. Buchauflage – bei Olympus schlecht aufgehoben. Erst 1992 bot Olympus ein phantastisches 2/250 mm und ein 2,8/350 mm. Viel zu spät, denn welcher Nikon/Canon EOS Profi hätte zu diesem Zeitpunkt sein exzellentes 1,8/200 (Manuell-Fokus 2/200 mm bei Nikon) und 2,8/300 mm Canon/Nikon MIT Autofokus gegen manuell zu fokussierende Olympus-Objektive samt Kameras getauscht?

Olympus-Timeline: 1936 bis 2000

Die zu Olympus recherchierten Daten stammen von den Internetseiten:

OM-System (deutsch)

OLYMPUS PEN F und eine kleine Geschichte des Halbformats (18x24)

Noch ist die Olympus Gazette hier runterzuladen, ingesamt 6 Ausgaben (PDFs) zur Olympus Geschichte

In englischer Sprache

The Olympus OM SLR System

Olympus Chronology

The Olympus Museum: Cameras

Die zweiäugigen Spiegelreflexkameras (TLRs) von Olympus – englisch

THE CLASSIC 35mm CAMERAS – From 1948 to 1980

Nach Besuch der Seiten "Olympus Chronology", "The Olympus OM SLR System" oder "OM-System" dachte ich: "Das ist ja überschaubar, wieviel analoge Kameramodelle Olympus entwickelt hat…"

Weit gefeht!

Nach Besuch der Seite „Olympus Camera History“ kam ich mit dem Zählen kaum nach! Wenn der Autor keine Olympus vergessen hat, oder ich mich verzählt habe, gibt es etwas über 250 Olympus-Modelle! Die ich auf keinen Fall alle listen kann und will. Was aber in meinem Archiv oder real als Kamera vorhanden ist, wird im folgenden präsentiert.

1936: Olympus Semi I oder Semi Olympus I

Zum "Bau" der Fake-Olympus Semi von 1936 musste (wie schon bei 90 Jahre Minolta) wieder meine brave 4,5x6 cm (120er Rollfilm) Porst/Balda Lisette (Baldax) der 1930er Jahre herhalten. Schaut man sich die seltene und teure exakt Semi Olympus an, liegen zwischen Original und Fake keine Welten…   

1939 bis 1955: Olympus Six/Chrome Six 6x6 120er Rollfilm Klappkamera

Da ich nicht die Absicht habe, analoge und ganz speziell alte, historische = teure Olympus Kameras zu sammeln, muss auch hier gemogelt werden. Auch ohne den "Stempel FAKE" kann man an der Lichtstärke des Objektivs und der gravierten Blendenreihe sofort erkennen, dass da etwas nicht stimmt…

Aus der Zeiss Ikon Nettar wurde die Olympus SIX gebaut, um zu demonstrieren wie diese Olympus aussah.

1954/1959: OLYMPUS FLEX Typ A, OLYMPUS EYE FLEX

Zweiäugige Spiegelreflexkameras (TLRs) von Olympus

Während sich zu den Mitbewerbern (in alphabetischer Reihenfolge) Konica, Minolta, Ricoh und Yashica von winzigen Abbildungen bis zu ganzseitigen Annoncen in meinem Archiv amerikanischer und schwedischer Fotomagazine reichlich Material findet, existiert die zweiäugige Olympus dort nicht. Neben den "großen" 6x6 cm Olympus-TLRs gab es auch kompaktere Modelle für 127 Film, die 4x4 cm Negative produzieren. Ricoh, Olympus und Yashica hatten auch 4x4 cm TLRs im Programm. Schaut man sich die Kameras genau an, muss gar nicht verheimlicht werden, dass sie alle von der deutschen Rolleicord und Rolleiflex inspiriert wurden. Neben den 6x6 Roleicords und Rolleiflexen gab es auch bei Rollei eine 4x4 cm Variante. Die Olympus Modelle sind extrem selten, so dass ich auch hier per Photoshop Fakes gebaut habe.

Grundlage für die OLYMPUS FLEX Typ A war die Rolleicord, für die 4x4 EYE FLEX musste die ebenfalls fürs kleine 4x4 Format gebaute Ricohmatic 44 herhalten…

1948 bis 1957: Olympus 35

1955 bis 1958: Olympus Wide

Wie Minolta mit seiner Auto-Wide bot auch Olympus mehrere Kameras mit mehr Bildwinkel. Und die wurden farbenfroh beworben – die weitwinklige "Wide" Olympus mit fest eingebautem 35 mm Objektiv. Rechts daneben die Wide E(lectronic? – mit eingebauter Belichtungsmessung) und die Wide S(peed – mit schnellerem, lichtstärkerem Objektiv).

1958: Olympus ACE

1958 bis 1962/63: Olympus Auto, Electro Set

1960 Olympus Auto Eye

1959 bis 1981: Olympus PEN 18x24 mm Halbformat Sucherkameras

Olympus PEN EE, PEN S

Olympus PEN D von 1962

Meine bislang einzige analoge PEN, eine D, die leider blockiert ist :-( Links daneben meine digitale Olympus PEN E-P2.

Filmen mit der PEN 8 EE

1963 bis 1970: Olympus PEN F 18x24 mm Halbformat Spiegelreflexkameras

Für die besondere Kompaktheit seiner 18x24 mm Halbformat-SLR PEN F stellte Olympus die PEN F vor die Silhouette einer 24x36 mm Kleinbild-SLR. Für den Kenner leicht als Nikon F "Eyelevel" (heisst einfaches Glasprima) zu identifizieren. Daneben ein neuer Vergeich (von mir): Digitale Olympus PEN E-P3 vor der Silhouette der digitalen Nikon D700 Vollformat-DSLR.

Möglich wurde die Kompaktheit dank Porroprisma. Der typische SLR-„Höcker“ verschwindet so, aber man arbeitet mit gewöhnlichem Schwingspiegel.

Wie schon oben geschrieben, ist mir die analoge Olympus PEN F Halbformat Spiegelreflexkamera komplett "durchgegangen". Vielleicht hole ich mir mal eine, obwohl die PEN F zu Recht auch aktuell hoch gehandelt wird. Wobei ich die nur mit Farbnegativfilm oder selbst zu entwickelndem SW-Film füllen würde. Der dann mit dem vorhandenen Filmscanner digitalisiert wird.

Olympus PEN F Prinzip-Skizze

Olympus PEN F System

1966/1967: Olympus Quickmatic EES

Am Kodak Instamatic System konnte, wollte wohl 1963 keiner vorbei…

1966 bis 1975: Olympus 35 (2. Serie)

1967: Olympus Trip 35

51 Jahre alt (2018) und läuft noch – sogar die Belichtungsautomatik!

1970: Olympus FTL Spiegelreflexkamera fürs volle 24 x 36 mm Kleinbildformat

Die FTL wurde nicht von Olympus selbst, sondern im Auftrag hergestellt!

Nach den 18x24 mm Halbformat Olympus PEN F SLRs war die erste Olympus Kleinbild-SLR noch nicht fertig. Für den Übergang zum vollen 24 x 36 mm Kleinbildformat wollte, musste (?) Olympus eine Kamera anbieten. Die FTL mit speziellem M42 Gewindeanschluss gab es auch nur ein Jahr lang… Sie soll von Miranda produziert worden sein.

1972 bis 1974: Von der 18x24 mm Halbformat-Kamerawelt zum vollen 24x36 mm Kleinbildformat – das neue Olympus Flaggschiff: M-1, OM-1, OM-1 MD

Diese wunderbare Illustration gab es vor einigen Jahren als "Wallpaper", als Desktop-Hintergrundbild für den eigenen Rechner

Olympus M-1?

Nie gehört? Als ob eine Messucherkamera mit 1950er Jahre-Technik und ihren eingeschränkten Brennweitenmöglichkeiten mit einer universellen Hochleistungs-SLR aus 1972 verwechselt werden könne…

Aber genau so gebärdete sich Leica. Und meldete seine Namensrechte für die Kombination Buchstabe/Zahl, exakt M, M2, M3 und so weiter für seine Messucherkameras an. Die erste Olympus Kleinbildspiegelreflexkamera durfte sich 1972 nicht nach ihrem leitenden Entwickler, Ingenieur Maitani-1 benennen, sondern musste 1973 zur O(Lympus)M(aitani)-1 umbenannt werden. Als OM-1-M(otor)D(rive) wurde der OM-1 1974 ein motorischer Filmtransport spendiert. Das war angesichts der Nikon F/F2 und Canon F1 und ihren Motorantrieben auch dringend nötig.

"Aber bekannte Olympus-Fotografen?"

hatte ich ganz zu Beginn geschrieben. Die OM-1 wurde als kleinste, leichteste und leiseste Systemkamera der Welt bezeichnet. 1975 berichtete die schwedische "FOTO", dass in den USA mehr und mehr Berufsfotografen zur kleinen, kompakten Spiegelreflexkamera wechseln würden. Gemeint war natürlich die Olympus OM-1. Außerdem hätte die Nachrichtenagentur UPI seine Fotografen komplett mit Olympus OM-1 Gerätschaften ausgerüstet. Um zwei Jahre später dann 6 schwedische Profi-Fotografen von ihren Erfahrungen mit Olympus berichten zu lassen… Nun ja, mir sind immer nur die Profimeuten, ausgerüstet mit Canon- oder Nikon-Equipment in Erinnerung geblieben.

1975 bis 1979: Olympus OM-2, OM-1N, OM-2N, OM-10

1979/1980: Olympus XA/XA2

1983/1985: Olympus OM-3, OM20, OM30, OM40

1983: Olympus OM-F(ocus)

Die Olympus OM-30, Olympus OM-F in Nordamerika ist eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera (35-mm-Film), mit Autofocus, welcher aber nur mit dem speziellen Objektiv "Zuiko Auto-Zoom 1:4/35-70 mm Auto Focus" funktioniert. "Im Gegensatz zu modernen Autofocus-Objektiven ist in diesem Objektiv die Autofocuseinheit im Objektiv eingebaut; das Licht wird über einen Strahlenteiler teilweise auf das Autofocusmodul geleitet. Das bedingt aber, dass das Objektiv lichtschwächer ist als andere. Das System war generell nicht auf Höhe der Zeit, da es sehr langsam war und das Objektiv als unhandlich zu bezeichnen ist." Quelle Wikipedia

PS.: Ich dachte beim Anblick des vergrößerten Scans ich hätte beim Digitalisieren gegen den Scanner gestoßen. Tatsächlich handelt es sich um einen Fehldruck… Aber der Vollständigkeit halber.

1984: Olympus OM-2SP, OM-4, OM-10Q(UARTZ)D(ate)

1984 OLYMPUS QUICK FLASH AFL

1986: Olympus OM-707 AF (AutoFokus)

1987: Olympus OM-4TI Champagne

1988: Olympus OM-101 PF (PowerFocus)

Ausführlich gewürdigt sind die Olympus OM-707 AF (AutoFokus) und die Olympus OM-101 PF (PowerFocus)…

… in „Die Geschichte des Autofokus’“

1989: Olympus AF-1 Twin

Unübersehbar stark gebraucht! Meine Schwester hat dieser AF-1 Twin wohl einiges abverlangt ;-) Immerhin war die AF-1 "weatherproof", staub- und spritzwassergeschützt. Die AF-1 Twin ist mit zwei übereinander angeordneten Objektiven ausgerüstet: ein 3,6/35mm (3 Linsen, 3 Gruppen) und ein 6,3/70 mm (5 Linsen, 5 Gruppen). Entfernungseinstellung über Autofokus. Programmautomatik,  1/15-1/750 s Verschlusszeiten. Motorischer Filmtransport. Automatik-Blitz. DX-Filmcodierung, ISO 50 bis 3200. Energieversorgung über 3 Volt Lithium CR123A or 2x DL123A.

Im LOMOGRAPHY MAGAZINE wurde die sehr ähnliche Olympus AF-10 TWIN als "zweiäugige Spiegel… äh Sucherkamera gewürdigt ;-)

1981 bis 2000…

… produzierte Olympus eine riesige Menge Konsumer-Kameras, Bridge-Kameras und Spiegelreflexkameras mit fest eingebauten Zoom-Objektiven, Darunter auch zwei aus meiner Sicht völlig überbewertete Olympus-Designkameras. Wer soll heute die für 120 bis weit über 200 Euro angebotene "O Produkt" (1988) oder Olympus "Ecru" (1991) kaufen und in die Vitrine ins Loft stellen? Trekkies oder Steampunker? Letztere greifen vielleicht noch zur LOMO Sardina, werden aber statt dort einen Film einlegen und auf die Entwicklung und Bilder warten zu müssen, wohl wie gewohnt beim Smartphone bleiben, um die aufwändigen Verkleidungen und Treffen gleich ins Netz zu stellen…

1990: Olympus AZ 330 SUPERZOOM – "Eleganz" pur ;-)

Was haben sich die Designer nur bei diesem Klotz an Kamera gedacht? Mit hoher Verwacklungsgefahr, wenn der/die AnwenderIn keinen ISO 400 Film eigelegt hatte, um bei Licht-"Stärke" f/6 bei Endbrennweite des Zooms noch eine brauchbare Verschlusszeit zu bekommen. Wie geradezu professionell und handlich dagegen die AF-SLRs von Nikon (F501) und Canon (EOS 6xx) mit einem vergleichbaren Zoom…   

1990: Olympus IS-1000

Diese Kamera ist trotz SLR-Prinzip für mich kaum besser, "schöner" als die heir gezeigte Olympus AZ 330 SUPERZOOM…

Wenn das IS für in der Modellbezeichnung wenigstens für ImageStabilizer gestanden hätte ich diesem unförmigen SLR-Trumm ja vielleicht noch etwas abgewinnen können. Mitnichten hat die Olympus IS-1000 eine optische Stabilisierung, um bei längeren Verschlusszeiten noch ohne Verwacklung aus der Hand fotografieren zu können. Um in das aus meiner Sicht unförmige Gehäuse dann ein besonders lichtschwaches 4,5-5,6/35-135 mm Zoom einzubauen. Und das in Analogzeiten, wo es kein großes Vergnügen machte einen körnigen ISO 400 oder noch empfindlicheren Film einzulegen... Jede Autofokus Canon, Minolta oder Nikon SLR dieser Zeit, bestückt mit einem lichtstärkeren 3,5-4,5/5,6/35-135 mm Zoom wäre/war da aus meiner Sicht sinnvoller...

Während ich anlässlich "90 Jahre Minolta" gerne meine letzten vier Diafilme verschossen habe, käme es mir nicht in den Sinn dieser Olympus einen Film zu spendieren.

1994: Olympus Superzoom 110

1995: OM-3Ti

1997: Olympus OM-2000

Die OM-2000 ließ Olympus im Auftrag von Cosina produzieren. Damit ist/war man in guter Gesellschaft. Auch die Canon T60, die Nikon FM-10, FE-10, evtl. auch die FG-20 sollen fremdgefertigt sein.

1998/1999 Auch Olympus machte beim Riesenflop der Filmindustrie mit: Kameras für APS-Film

Die Olympus Centurion SLRs kan man sich wie die unten gezeigte IS-500 vorstellen, aber eben mit APS-Fim zu befüllen. Dazu gab es noch eine Reihe Newpic Sucherkameras für den APS-Film.

2000 Olympus VIEW ZOOM 120

In dieser Darstellung wurde die View Zoom 120 vermutlich nie beworben ;-) Was haben sich die Hersteller bei solchen Kameras gedacht? Licht-"Stärke" bei 120 mm Endbrennweite f/10,8… Der Anwender wunderte sich über unscharfe (=verwackelte) Fotos, hatte ihm der Fotohändler doch extra den feinkörnigen, "scharfen" ISO 100 Film vorgeschlagen…

2002: Obwohl längst im Digitalzeitalter angekommen, produziert Olympus unter anderem noch die analoge IS-500

Lt. Vorbesitzer lag diese Olympus IS-500 seit 2002 unbenutzt im Schrank… Das wird sich auch bei mir fortsetzen. Was auch mich wenig wundert, wenn ich diese im Vergleich zur oben gezeigten IS-1000 zwar deutlich zierlichere, aber im Vergleich zur 16 Jahre älteren Nikon F501 immer noch zu große IS-500 ansehe. Ja, das 28-120 mm Zoom der Olympus hat den deutlich größeren Brennweitenbereich, ist mit Lichtstärke 4,9-6,8 aber mehr als doppelt so lichtschwach wie das auf der Nikon F501 steckende 3,5-4,5/35-70 mm Zoom. Das gleich lichtstarke 3,5-4,5/28-70 ist kaum größer... Und wenn bei der Nikon das Licht wegging, steckte man einfach ein lichtstarkes Normalobjektiv auf. Die Olympus mit dem vom Fotohändler empfohlenen, "besonders scharfen" ISO 100 Negativfilm packte man dann ein. Oder machte verwackelte oder grauenafte Biltzbilder. Vorne alles überblitzt, hinten alles abgesoffen... Genug gemeckert.

Alle technischen Daten zur Olympus IS-500

Alles bis hierher gezeigte sollte einen kleinen Eindruck geben, was Olympus an Analog-Kameras über Jahrzehnte produziert hat

1987: Olympus Still Video History

Wie eine Kreuzung aus der links gezeigten, analog speichernden Canon ION RC-560 Still Video Kamera und der rechts stehenden digitalen Kodak DC40 kann man sich Olympus' erste Still Video Kamera MAJIN V100 vorstellen…

Wie Canon, Nikon und zahlreiche weitere japanische Hersteller gab es auch bei Olympus eine vordigitale Zeit, wo so genannte Still Video Kameras Video-Standbilder = Fotos analog, aber filmlos zum Beispiel auf Video-Floppys (Disketten) speicherten.

1987 bot die Olympus ein V-100 MAJIN System, bestehend aus der V-100 Still Video Kamera und den Playback Prozessoren (Abspiel-Speichergeräten?) V-200 und V-300. Die V-100 besaß einen 1/2“ CCD-Sensor, der 360.000 Pixel auflöste, hatte eine Empfindlichkeit von ISO 100, ein 2,8/9-27 mm Dreifach-Zoom und Belichtungszeiten von 1/8 bis 1/2000 s. Die Playback Prozessoren boten ein paar Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Beschreibung und Foto (mit freundlicher Erlaubnis) stammen von Rodger L. Carters Internetseite DigiCamHistory.Com.

Zum Thema Still Video Kamera gibt es in den digicammuseum.de-Praxisberichten ein eigenes Kapitel "Still Video Kameras", wo alles über diesen Kameratyp nachzulesen ist.

Nicht erst 1996, sondern bereits 1993 wird Olympus digital!

Viele legen den Start in die digitale Fotografie auf das Photokina-Jahr 1996. Tatsächlich stellte Olympus seine erste, ziemlich unbekannte Digitalkamera, die DELTIS VC-1000 schon 1993 vor. 380.000 Pixel auflösend, bestückt mit einem Zweifach-Zoomobjektiv mit Makrofähigkeit und Speichermöglichkeit der aufgenommenen Fotos auf eine 2 MB Speicherkarte, die 31 Fotos aufnahm. Die Fotos konnten über den LCD-Sucher nicht nur komponiert, sondern später auch betrachtet werden.

Die Beschreibung stammt aus dieser Quelle

Eine Abbildung der DELTIS VC-1000 finden Sie hier

1996 bis 2000: Die Olympus CAMEDIA C-4xx/C-8xxL Reihe

Nicht nur für Olympus ist die Photokina 1996 DAS Startzeichen

Jetzt geht's "lo-h-os" ;-)

Nach meinem eigenen Einstieg in die digitale Kamerawelt mit dem Kodak DC20 0,18 MP (493 x 373 Pixel) Spielzeug, stellt die Olympus Camedia C-800L (in den USA D-300L) vergleichsweise schon eine "richtige" Kamera dar. 1024 x 768 Pixel = 0,8 Megapixel füllen immerhin den damals üblichen Monitor! Der 6 MB Festspeicher der 800L ist allerdings nach einem "Kleinbildfilm" voll. Während der Film 36 Aufnahmen fasst, gehen 30 Fotos in den 800L-Speicher. Bei Reduzierung auf 512 x 384 Pixel passen 120 Aufnahmen in den Speicher.

Für schmalere Geldbeutel bietet Olympus neben der C-800L zwei abgespeckte Varianten: die 400L mit 640 x 480 oder 320 x 240 Pixel Auflösung und 2 MB Speicher für 12/36 Aufnahmen oder die noch weiter abgespeckte 400, die nur noch 1 MB und keinen Monitor hat. Die 400/400L besitze ich nicht mehr, wohl aber die ähnliche 410L, die 3 MP Speicher bot. Olympus' letzte Camedia mit Festspeicher. Oben im Foto links neben der 410L die 420L, die SmartMedia-Karten bis 8 MB Speichervolumen aufnimmt.

Diese CAMEDIA-Serie endet mit der 1,3 Megapixel C-860L. Als drittes Foto von oben meine vergleichbare 1,3 Megapixel CAMEDIA C-840L von 1998 im Olympus-Unterwassergehäuse PT-002 WATER PROOF.

2003: Die erste digitale Spiegelreflexkamera der Welt im 13 x 17 mm F(our)T(hirds) Format, Olympus E-1

https://www.digicammuseum.de/geschichten/erfahrungsberichte/olympus-dslr-e-1/

2005/2006: Eigenwillig im Design – Olympus SP-310/320/350

https://www.digicammuseum.de/geschichten/erfahrungsberichte/olympus-sp-320/

2009 bis 2016: Die wunderbare Olympus PEN lebt wieder! Als spiegellose Systemkamera (DSLM) mit 13 x 17 mm m(icro)F(our)T(hirds) Sensor Olympus PEN E-P1 bis zur "F"

https://www.digicammuseum.de/geschichten/erfahrungsberichte/olympus-dslm-pen-ep2/

2012 bis 2017: Digitale Wiedergeburt der Olympus OM. Spiegellose DSLM mit mFT-Sensor OM D E-M1 MK I/II bis OM D E-M5 MK I/II und OM D E-M10 MK I/II/III

Nicht für alles gut, aber phantastische Urlaubskamera – die OM-D E-M10

Meine Olympus "Resterampe"

In der "Resterampe" liegt, was sich bei mir noch so an Olympus angesammelt hat.

CAMEDIA C-1 1,3 MP, 2001

CAMEDIA C-300 3 MP, 2002

CAMEDIA C-310 3 MP, 2004

CAMEDIA C-370 3 MP, 2004

CAMEDIA C-470 4 MP, 2004

CAMEDIA C-170 4 MP, 2005

Die vorderste Reihe komplettiert mit der (blauen) Olympus mju 820, 8 MP von 2007 und der rechts außen stehenden Olympus mju 1030 SW, 10 MP von 2008 meine private Olympus mju Reihe. Einige der oben gelisteten Olys funktionieren nicht mehr. Noch losziehen werde ich mit der festbrennweitigen Olympus CAMEDIA C-170.

Was gab es noch digital?

Einiges – das ich nicht haben muss/will. Da sind zahlreiche Bridge-Kameras der SP-5xx U(ltra)Z(oom) Klasse, die Stylus- oder VG-Klasse. In meinen Augen langweilige Dutzendware. Denn neben einer Nikon Coolpix P510 Bridge-Kamera und einer Canon S90 brauche ich nichts in dieser Kameraklasse jenseits der 2005, wo mein Zeitfenster zum Sammeln digitaler Kameras eh endet – eigentlich ;-)

Mein tatsächliches Olympus FINALE, das keins werden sollte :-(

Die sollte es eigentlich dann doch noch sein, aber…

Eigentlich sollte nach der leider zu früh verkauften Olympus OM-D E-M10 eine Olympus OM-D EM1 meine finale und professionelle microFourThirds-DSLM sein. Leider hatte ich im Gegensatz zur E-M10 an der E-M1 keine Freude. Nach der zweiten Reparatur in kürzester Zeit, angereichert mit Feststellung einer Reparatur durch unautorisierte Dritte und folglich Garantieverweigerung auf die erste Reparatur blieb die OM-D E-M1 zur "umweltfreundlichen" Entsorgung gleich in Hamburg.

Die Olympus-Fahne hoch halten bei mir jetzt noch die verbleibende microFourThirds PEN E-P2, Olympus erste DSLM, die OM-D E-M5, einige historische Olympus FourThirds-DSLRs sowie die zwischendurch gerne genommenen Prosumerkameras CAMEDIA C-8080 Wide Zoom und die spannende Camedia E-20P

Ralf Jannke, Januar/Oktober 2019

 

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