Ausverkauf? Traurige Realität …

12. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Aufruf in einer kleinen WhatsApp-Gruppe: „Erbschaft“ eingetroffen. Was soll ich damit?

Was da nur ansatzweise abgebildet ist, das sind vermutlich wenig bis unbenutzte Analog-Kameras. Und Labor-Kram, den niemand mehr will … Die Geräte teilweise in Originalverpackungen, die nach unserer Kontrolle nie zuvor geöffnet wurden, die flammneuen Kameras also nie einen Film gesehen haben :-(

Die Gerätschaften "abgeladen" von der entfernten Verwandtschaft bei einem befreundeten Fotografen nach dem Motto: "Du bist doch Fotograf. Der Besitzer ist gestorben und die Witwe weiß nicht, was sie mit dem Zeug soll … Kannst du dich darum kümmern." Nach Sichtung vermuteten die Anwesenden, dass es sich beim Vorbesitzer möglicherweise um einen krankhaft kaufsüchtigen Menschen gehandelt haben könnte. Es ist halt wie es ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Was soll man in Digitalzeiten mit dem Kram anfangen?

O.K. es wechselten die Besitzer eine im Zustand erstklassige Canon F1 NEW samt 2,0/24 mm Canon FD, ein kleiner, nie benutzter Canon Thermosublimationsdrucker samt Farbfolien und Papier und die oben gezeigten REVUE Kameras des ehemaligen Versandhaus Quelle. Das in Fernost im Auftrag produzieren und mit der Hausmarke REVUE labeln ließ. Die zweiäugige REVUE 6x6 Mittelformat-Spiegelreflexkamera ist nichts anderes als die chinesische Seagull-Kopie der deutschen Rolleiflex. Bei der KB-SLR handelt es sich um eine entweder von Ricoh oder Cosina produzierte und entsprechend gelabelte Kamera mit universellem Pentax K-Bajonett. Obwohl ich die zweiäugige Seagull (vom Flohmarkt) bereits habe, habe ich dieses flammneue Exemplar für meine weiteren Analog-Mittelformat-SW-Rollfilm-Experimente mit Kusshand genommen. Und die Kleinbildfilm-SLR. Die stellt einen technologisch vom Markt nicht angenommenen Irrweg dar. Solarzellen im Prismendach sollten für die Energieversorgung der Belichtungsmessung sorgen. Was bei Auslieferungszustand vermutlich einwandfei funktionierte, jetzt aber "tot" ist. Nachdem die REVUE Solar 100 rund 30 Jahre unbenutzt irgendwo in einem dunklen Schrank stand :-( Hochspannend das Normalobjektiv, ein ultralichtstarkes REVUENON 55mm 1:1.2.

Der REVUE Solar 100 und dem tollen Normalobjektiv in Neuzustand habe ich hier einen eigenen Beitrag gewidmet!

Und wo wird das Zeug enden? Beim lokalen Fotohändler, der das Ganze vermutlich zum Ramschpreis nehmen wird, um mit den wenigen wertvolleren Geräten etwas Gewinn zu generieren …


Frontlinsenschaden

06. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Wie stark wirkt sich so eine Beschädigung der Frontlinse auf die damit aufzunehmenden Fotos aus?

So gering, dass sich mit den Einschränkungen, die nur bei ganz genauem Hinsehen und zu kleinen Blenden, die man in der Digitalfotografie nicht nutzt (!), zu sehen sind, problemlos leben lässt. Und noch mehr, wenn es sich um ein im Kamera-System höher angesiedeltes Objektiv von Neukosten um 900 Euro handelt, das risikolos vom Profi-Anbieter mit Rückgaberecht für 220 Euro ins Haus kam.

Auflösung und ausführlicher Bericht HIER

 


In diese Richtung hatte ich bewusst gedacht: Trash (Müll, Abfall)

03. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Colorfilmentwicklung "quick and dirty" … Und das mit völlig überlagerten Filmen

Genau in diese Richtung hatte ich gedacht, gern schrottig. Aber dann mit passenden Motiven. Das hier war nur mein erster Test!

Wichtigste Zutat: bis zu 20 Jahre abgelaufene und sicher falsch gelagerte Farbrollfilme. Das war jetzt der erste Farbentwicklungsversuch mit der Chemie, die nicht zwingend bei konstant 38 Grad durchgeführt werden muss. Die ohne Prozessoren und dergleichen kaum konstant einzuhalten ist.

Aber der Chemiesatz von CineStill gestattet einhaltbare Entwicklungstemperaturen runter bis 22 Grad. Der CineStill COLOR SIMPLIFIED 2-BATH PROCESS heißt übersetzt nicht ohne Grund: "Vereinfachter 2-Bad Farb-Entwicklungs-Prozess".

Qualität? Für meine Experimente mit abgelaufenen Filmen nebensächlich. Ich bin sicher, das CineStill bei frischen Farbfilmen gute Ergebnisse liefert. Bei der extrem guten Farbwiedergabe der modernen Digitalfotografie, investiere ich eh keinen Cent in aufwändiges Gerät für die analoge Filmentwicklung und völlig überteuerte Filme. Farbe mache ich nur noch solange, bis die letzten Farbfilme aufgebraucht sind. 

Danach nur noch SW. Das ist eine ganz andere Kampfklasse! Und ganz klar leichter zu handeln. Und eben doch etwas anderes, als die problemlose Konvertierung von Farbe nach SW mit Adobe Lightroom, Photoshop & Co.

 


Etwas längerfristige Weihnachtsvorbereitungen ;-)

27. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Ein bisschen Astrofotografie für den Hausgebrauch

Ganz sicher steige ich nicht tief in die Astrofotografie ein. Aber auch ohne Teleskop und Nachführeinrichtung geht einiges mit Bordmitteln. Ich will ja "nur" den Sternhimmel und Ausschnitte (ein, zwei Sternbilder) davon. Und dazu genügen Kamera, ein stabiles Stativ und vorhandene Objektive:

  • 1,4/35 mm Nikon Nikkor
  • Nikon NIKKOR Z 40mm 1:2
  • 1,2/55 mm Nikon Nikkor
  • 1,4/58 mm Minolta Rokkor

Frisch erworben gesellt sich dazu ein TTArtisan 7,5mm f/2,0 Fisheye mit Z-Bajonett und ein mit 60 Euro wirklich preiswertes TTArtisan 25mm f/2. Dazu kommt noch ein 7Artisans 24mm f1.4, das etwas auf sich warten ließ, jetzt aber auch im Bestand ist. Alles Objektive fürs Halbformat. Nachdem ich gesehen habe, dass die Z7 im 16x24 mm DX-Modus 19,5 MP liefert, ist das für meine Zwecke völlig ausreichend! Wobei das 24er den 5:4 Crop-Modus der Nikon Z7 fast ausfüllt …

Sehr verlockend noch das 7Artisans 35mm f0.95, aber "das läuft nicht weg" ;-) Jetzt ist erstmal ausreizen, was da ist!

Fisheye und 25er liegen zusammen bei ca. 190 Euro

Mit dem superlichtstarken 24er, werden es dann 332 Euro. Dafür gibt es bei Nikon mit Z- Bajonett nur maximal ein Objektiv – O.K. mit AF … So werde ich es auch in Zukunft halten! Und bei Autofokus-Wunsch nach Suche, ob Objektiv X iregendwo getestet wurde, neben Nikon auch bei Rollei/Viltrox vorbeischauen! Die Kombintion oben im Foto hat noch eine besondere Bedeutung. Nach der "Nikon Z7 Weitwinkel-Battle", was in Kürze freigeschaltet wird, gibt es noch eine Fortsetzung "Nikon Z7 Weitwinkel-Battle II". Wo die drei oben abgebildeten Objektive die Hauptrolle spielen. Das bisher Einzige, was ich bei TT/7 Artisans zu kritisieren habe, das sind die unbrauchbaren Frontdeckel des 7,5 mm Fisheyes und den 24ers. Das Fisheye wird zum Transport in ein Mikrofasertuch gewickelt und kommt so in einen kleinen Lederbeutel. Auf das 24er kommt ein 49 mm Schnappdeckel, und gut ist.

Im Herbst in Schweden gelassen, bei der „Astronomie“ natürlich auch dabei, das 2/35 mm Canon FD "konkav" und das 1,4/50 mm Canon FD. Ich bin wirklich gespannt, bei welchem Objektiv und bei welchen Bedingungen (Blende) die besten punktförmigen Sternabbildungen rauskommen und nicht spaßig anzuschauende "Ufos". Denn die Offenblende konnte ich bei den beiten Canon FD Objektiven für diesen Bereich der Fotografie vergessen. Zu dem Thema habe ich mir jede Menge angelesen, was in den Weihnachts- und folgenden freien Tagen ausgiebig probiert wird.

Überhaupt Objektive

Gerne habe ich als wieder Nikon-Fan aber ohne Fanboy-Brett vorm Kopf in den letzten zwei, drei Jahren noch etliche Original Nikon F Manuell-Fokus-Objektive an Bord genommen. Dabei aber immer auf die Preise geachtet. Was da aktuell so angeboten wird, dürfte bei den geforderten Preisen von Jahr zu Jahr immer unverkäuflicher werden. Dazu kam die glückliche Fügung einer wunderbaren Canon F1 Ausrüstung. Minolta steuerte ein 4/21 mm Non Retrofokus Superweitwinkel sowie das dreilinsige 135er bei. Von 2,8/8 mm  Fisheye Nikkor bis 400 mm ED Nikkor und 500 mm Reflex Nikkor ist alles an Bord. Das lässt mich mittlerweile völlig entspannt bei eBay und in die Sterne reinschauen.

Spannend wird, wie gut die oben genannten China-Objektive mit extremen Brennweiten und hohen Lichtstärken "performen"

Wenn ich auf den Linsenschnitt des 25 mm TT Artisans schaue, fällt sofort die große Hinterlinse auf. Gute Voraussetzung für den Sensor einer Digitalkamera. Und das 7,5 mm TT Artisan hat einen aufwändigen Aufbau aus 11 Linsen in 2-3 Gruppen! Offiziell für den 15 x 23 mm Halbformatsensor ausgelegt, lässt sich in der Nikon Z7 auch mit 1:1 (24 x 24 mm) und 5:4 (30 x 24 mm) experimentieren, wenn noch etwas mehr aufs Foto soll. Auch das 7Artisans 24mm f/1,4 ist aufwändig aufgebaut. Alles natürlich mit manueller Fokussierung und Arbeitsblendenbetrieb. Aber zu Preisen, die viele alte Nikon MF Objektive noch älter aussehen lassen, die adaptiert auf die Nikon Z auch nur Arbeitsblendenbetrieb gestatten. O.K. Nikon MF Nikkore sind alle fürs volle 24 x 36 mm Kleinbildformat gerechnet …

Ich freue mich auf ein paar früh dunkle und hoffentlich sternklare  Winternächte.

Glatt übersehen — shame-on-me: Christian Zahn hat ein 7artisans 7.5mm f/2.8 Fish-eye an der Vollformat Nikon Z5, der Halbformat (15x23 mm APS-C Sensor) Fuji X-E2 und an der microFourThirds (13x17 mm Sensor) getestet.

 

 


Lomography – LOMO – reduziert die Preise für 120er Rollfilme

22. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen

Nachschub bezahlbarer Mittelformat Rollfilme

Ja, in den Herbstferien habe ich auch drei Farb-Rollfilme geschafft, die aber noch der Entwicklung harren.

Zwei sind bereits in der Entwicklungsdose, einer steckt belichtet noch in dieser 4x4 Plastik-BILORA für 127er Rollfilm
Ein weiterer Film steckt unbelichtet in der wunderbaren ZEISS IKON 6x9 NETTAR

Die NETTAR war eigentlich für die Rückfahrt aus Südschweden vorgesehen, blieb dann aber unbenutzt im Alukoffer.

Und um die Reihe der unbelichteten, unentwickelten Filme vollzumachen, noch diese zweiäugige SLR oder TLR für 4x4/127er Rollfilme

Darüber werde ich noch ausführlich berichten!

Langer Rede kurzer Sinn, ich werde mich in den nächsten Oktobertagen endlich ans Farb-Entwickeln der drei belichteten Rollfilme wagen. Mit der Erfahrung geht es dann an meinen einzigen 4x4 Film, der in der oben gezeigten KINO 44 steckt!

Verbrauchsmaterial-Kosten

Ich habe noch irgendwas zwischen 5 und 10 400er Fuji Farb-Rollfilmen, die ich nach und nach verschießen werde. Die sind längst abgelaufen und abgeschrieben, ich weiß nicht mal mehr, was ich dafür bezahlt habe. Und wenn diese Farbfilme belichtet sind, gibt es außer in Ausnahmefällen nur noch SchwarzWeiss.

Was für unter Umständen seit etlichen Jahren abgelaufene Farbfilme unbekannte Lagerbedingungen angeht, beginnen Anbieter bei eBay durchzudrehen, was ihre Preiswahnvorstellungen angeht. Angeblich in der Tiefkühltruhe gelagert, was niemand nachkontrollieren kann. Wenn ich auf Flohmärkten abgelaufene KB- wie Roll-Filme zu moderaten Preisen finde, kaufe ich, ansonsten bleibt das Zeug liegen. Oder eben SW, was noch bezahlbar bleibt.

Eine weitere Alternative bietet LOMO, wobei man über die Preise der angebotenen Rollfilme sicher auch diskutieren/streiten kann …

Dass die Leute preisbewusst geworden sind, hat sogar LOMO gemerkt, der seine Mittelformatfilme im Preis gesenkt hat!

Wir erklären Mittelformatfilm zur bedrohten Art!

"Um Amateure wie Profis bei ihren Mittelformateskapaden zu unterstützen, dürfen wir stolz verkünden, dass wir die Preise unserer 120er Filme erheblich senken. Für uns steht fest: Mittelformat eröffnet Kreativen neue Wege – ohne dabei Löcher ins Budget zu reißen. Starten wir die Rollfilm Revolution!"

Klick auf "Rette das Mittelformat" startet die Preisliste.

Wieviel Marketing-Geblubber nun dahintersteckt, habe ich nicht weiter recherchiert. Auch sollte man bei den Filmen unbedingt die Preise vergleichen

Das sind dann noch vertretbare Preise für SW Rollfilmmaterial. Dafür bin ich auch in Zukunft bereit frisch bis einigermaßen frisch zu kaufen. Ansonsten Flohmarkt!

Und nach wie vor teilt es sich bei mir so auf: 97+x Prozent reine Digitalfotografie, 3-x Prozent Analogfotografie …

 


Für 50 Cent aus einer Wühlkiste

14. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Sony Ericsson K660i

Mein Sohn (14) hatte sofort gecheckt, was das sein muss: Ein Dummy! Ich hatte ob des Gewichts noch gezögert — eigentlich zu schwer für einen leeren Dummy und mit drückbaren Tasten — aber die Anzeige! Nicht einfach aufgeklebt, professionell eingearbeitet. Ein dunktionsloser Dummy eben …

Bei der Vorstellung waren Mobiltelefone wie dieses Sony Ericsson K660i von 2008 mit seiner eingebauten 2 Megapixel Kamera (ohne Autofokus) ganz sicher noch keine Konkurrenz zur "richtigen" Digitalkamera.

Wie sehr hat sich das Bild heute gewandelt

Das immer schnellere Abstoßen nicht mehr gewollter DSLRs und sogar spiegelloser Systemkameras mit Neukaufverweigerung haben sich die Hersteller selbst zuzuschreiben. Ich habe es in den Herbstferien wieder gesehen. Die quasi fertigen Fotos aus dem Smartphone meiner Schwester, gegen die "Rohware" aus meiner Nikon Z. Selbst im JPEG-Betrieb kommen die Fotodateien ohne Nachbearbeitung nicht an das ran, was aktuelle Smartphones mit Unterstützung durch KI, Künstliche-Intelligenz, abliefern. Es wäre ein Leichtes gewesen, zumindest aktuelle Systemkameras gleich mit KI auszurüsten, bzw. ältere Modelle durch Firmwareupdates nachzurüsten. Das ist aus Profitgier unterblieben, was sich nun mehr und mehr rächt.

Ja, ich fotografiere weiter bevorzugt mit der Systemkamera und bearbeite meine Fotos gerne nach eigenem Geschmack, um alles rauszuholen. Aber doch nicht die Masse an Gelegenheitsknipsern. Die wollen und bekommen fertig aufbereitete Fotos — aus dem Smartphone …

Einige der aktuellen "Produktfotos" — Kameras, Objektive — aus den gerade zu Ende gehenden Herbstferien habe ich auch einfach und bequem mit dem iPhone aufgenommen.

Zu den Sony Ericsson Telefonen gibt es zwei Berichte:

Sony Ericsson CyberShot K810i Kurzbericht

Steinzeit und Gegenwart ;-) Apple iPhone 8+ und Sony Ericsson D750i

 


Und noch eine CONTAFLEX

09. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

"Vom Flohmarkt-Fragment zur vollständigen ZEISS IKON CONTAFLEX" lautete die Überschrift zum Praxisbeitrag aus dem Sommer 2023.

Jetzt gibt es ein kleines Update, da ich eine weitere CONTAFLEX geschenkt bekommen habe, die mit dem optisch sicher besseren Carl Zeiss Tessar 1:2.8 f=50mm ausgestattet ist, und dessen Zentralverschluss 1/500 s bietet. Dazu kam noch als Brennweitenerweiterung ein Carl Zeiss Pro TESSAR 1:4 f=85mm Satz-Objektiv. Bei der CONTAFLEX müsste es sich um das 1956 vorgestellte Modell III handeln.

Ob ich der 2024 mal einen Film spendiere, wird die Zukunft zeigen …

 


Eine etwas ungewöhnliche Reise Kamera-Kombination

02. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Von links nach rechts die hier erstmalig gezeigte Balda Badix, daneben die 8 Megapixel Nikon Coolpix 8800, mein Neuerwerb AGFA Isoly und die sehr exotische zweiäugige Spiegelreflexkamera RICOHFLEX MODEL VII

Gemeinsamkeit der vier gezeigten Kameras: Noch nie benutzt. Das ändert sich mit einer Ausnahme in diesen Herbstferien! Und erstmalig "reisen" die spiegellosen Z-Nikons auf der Anfahrt "nur" im Alukoffer mit ;-) Wobei sich mit den 8 Megapixel und NEF/RAW-Speicherung der Coolpix 8800 schon ordentlich was anstellen lässt! Was die gleichauflösende Coolpix 8400 im Herbst 2018 eindrucksvoll beweisen hat

Die Isoly sollte mit einem Kodak PORTA 160NC Ablaufdatum 2005 geladen sein. Im Unterschied zu den in den großen Berichten bis jetzt präsentierten Mittelformat-Rollfilmkameras, wird die Isoly zwar auch mit dem gleichen Filmtyp 120 geladen, belichtet aber nur 4x4 Zentimeter (exakt 38x38 mm) Negative auf den 6 cm breiten Rollfilm. Dafür passen statt 12 dann 16 Aufnahmen auf den Rollfilm – theoretisch … Leider hat sich diese Isoly und ein weiteres Exemplar als Spät-Wirtschaftswunderjahre-Schrott erwiesen. Die Verschlüsse lösen nach eigenem Belieben aus. Oder besser nicht aus. Mal funktionierts: Auslösen, Film transportieren unter gleichzeitiger Doppelbelichtungssperre, Versuch der Auslösung des nächsten Fotos und es passiert — NICHTS. Das ist das Letzte, was ich brauchen kann. Dafür sind sogar 20 Jahre abgelaufene Farbfilme zu schade, damit gebe ich mich nicht weiter ab!

Meine bisherigen Mittelformat-Experimente:

Statt der Plastik Agfa Isoly geht mein vorletzter Flohmarktkauf mit auf die Anreise. Eine robuste Welta Weltax (Junior), geladen mit dem Kodak PORTA 160C. Einziges Manko: Die schnellste Verschlusszeit beträgt nur 1/100 s. Das wird beim FUJICOLOR SUPERIA X-TRA 400 Ersatzfilm schon etwas knapp. Bei bestem Licht lautet die Faustregel Film ISO gleich Verschlusszeit bei Blende 16, also 1/400 f/16. Immerhin bietet die Weltax als kleinste Blende 22, was dann 1/200 f/22 bedeuten würde. Die Beugung bei Blende 22 kann man analog vor vernachlässigen. Also mit 1/100 eine Stufe Überbelichtung. Was dem Fuji mit Ablaufdatum 2003 (!) aber eher guttut ;-) Schade, dass ich die Weltax nicht von 6x6 auf 4,5x6 umschalten kann, denn die dazu benötigte Maske fehlt, die in die Filmeben gelegt wird. Kann man mit leben …

Am Ferienort werde ich sofort einen weiteren Colornegativfilm belichten. Ideal wäre ein weiterer Kodak PORTA 160NC, aber ich fürchte es ist keiner mehr da. Dann eben FUJICOLOR SUPERIA X-TRA 400 in einer  6x6 oder 6x9 Kamera, die ich vor Ort dann auswähle. Erstmalig werde ich mich in Color-Negativfilmentwicklung versuchen und zwar mit dem Set des Herstellers CineStill CS41 COLOR SIMPLIFIED 2-BATH PROCESS. Der keine exakt einzuhaltenden 38,x Grad des normalen C41-Prozess und entsprechende (teure) Temperiergeräte benötigt, sondern auch mit beherrscharen 24 Grad funktioniert! Für den genannten Kodak wie den Fuji 400 beträgt die Entwicklungszeit 35 Minuten! Entnommen aus dieser Tabelle.

Damit können meine beiden Startfilme in der vorhandenen Entwicklungsdose, die zwei Rollfilme aufnimmt, gleichzeitig entwickeln werden. Ein gewisses Risiko, denn das wird mein erstes Mal sein, dass ich Color-Negativ entwickle. Deshalb auch Motive, die keinen so großen Wert haben. Ich werd' mir trotzdem Mühe geben! Sollten dabei brauch- und digitalisierbare Negative rauskommen, werde ich meine Reste an abgelaufenen Farbfilmen nach und nach verbrauchen. Auch schon deshalb, weil die Color-Chemie keine lange Haltbarkeit hat. SW-Chemie ist da bedeutend unempfindlicher.

4x4 deluxe

Erst nach den beiden Farbtestfilmen und erfolgreicher Entwicklung werde ich meinen einzigen 127er Rollfilm des Formats 4x4 unbekannten Ablaufdatums belichten. Vorausgesetzt, mindestens eine der mitgenommenen oder am Urlaubsort auf mich wartenden 4x4 Kameras funktioniert einwandfrei! Zum kleinen 4x4 127er Rollfilm schreibe ich einen eigenen Praxisbericht.

Nur ein einziger 4x4 127er Rollfilm? Zum Glück gibt eine Alternative, die einen Versuch wert ist!

Vorausgesetzt die hier gezeigte 4x4 Hapomatic funktioniert. Denn sie bietet genug Platz für die Kleinbildfilm-Patrone! Machen wir halt "Kunscht" ;-)

Die ganz oben gezeigte nette RICOHFLEX MODEL VII benutze ich erstmal nicht. Die ist was für 2024. Wenn es in den Ferien etwas mehr Präzision sein muss, nehme ich die chinesiche "Rolleiflex" Seagull. Und um ganz sicher zu gehen, kommen auch ein paar SW-Rollfilme mit ins Gepäck, wenn die Colorentwicklung "in die Hose" gehen sollte.

So oder so: Das wird neben der unvermeidlichen 99+x Prozent Digitalfotografie in Zukunft mein zweites Hobby sein: 1-x Prozent Mittelformat SchwarzWeiss. Eigentlich völlig unsinnig, aber die Mittelformatkamera-Brennweiten im Bereich des 50 mm Kleinbildkamera-Normalobjektivs schulen das Auge, machen demütig und Spaß.

 


Bokeh-Monster Alarm

28. September 2023, Ralf Jannke - Wissen

Photoscala meldet: Nikon präsentiert Bokeh-Monster Nikkor Z 135mm F/1.8 S Plena

Pressemitteilung von Nikon Deutschland:

​NIKKOR Z 135 mm f/1.8 S Plena – das perfekte Bokeh-Objektiv

Leute: Geht in den Keller und schwenkt den Schwanz eures Dukaten-Esels ;-) Was sind schon 2999 Euro …

Uaaaah: Bokeh-Monster

Habe ich längst – für Größenordnung 90 Euro. Und kommt sogar von Leitz/Leica – Foto oben links. Und für 10 Euro aus einer Second-Hand-Flohmarkt-Scheune. Die beiden Fotos der zweiten Reihe. Teuerste Linse war mein 1,4/35 mm Uralt-Nikkor für rund 250 Euro – das Foto rechts oben …

Nennt sich "Ernst Leitz Wetzlar Hektor 13,5cm 1:4,5" und wurde 1937 produziert

Praxisbericht des Hektors auf der spiegellosen 24 Megapixel DSLM Nikon Z6

Spannend wird, wie sich mein 1937 "Bokeh-Monster" auf der 45 Megapixel Z7 verhalten wird …

Das schreit ja geradezu nach einem Praxisbericht-Update ;-)

 

 

 


Märchenstunde mit "Onkel" oder "Tante" ChatGPT 3.5

25. September 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Jetzt wollte ich es endlich wissen! Wie weit ist die Künstliche Intelligenz beim texten?

ChatGPT 3.5: Was bietet ein Textgenerator mit seiner Künstlichen Intelligenz/Artificial Intelligence – KI/AI – auf gezielte Fragen

Hallo Mensch, ich bin ein GPT-betriebener AI-Chatbot. Frag mich alles!

Ich möchte die Geschichte der digitalen Fotografie erstellen.

ChatGPT: Natürlich! Ich helfe Ihnen gerne dabei, die Geschichte der digitalen Fotografie zu erstellen. Die digitale Fotografie begann in den 1970er Jahren mit der Entwicklung von CCD-Sensoren, die es ermöglichten, Bilder elektronisch zu erfassen. In den folgenden Jahrzehnten wurden immer fortschrittlichere Kameras und Bildverarbeitungstechnologien entwickelt, was zu einer raschen Verbreitung der digitalen Fotografie führte. Heutzutage sind digitale Kameras allgegenwärtig und ermöglichen es uns, Fotos sofort aufzunehmen, zu bearbeiten und zu teilen. Die digitale Fotografie hat die Art und Weise, wie wir Erinnerungen festhalten und mit anderen teilen, revolutioniert.

Wann gab es die ersten digitalen Kameras?

ChatGPT: Die ersten kommerziell erhältlichen digitalen Kameras kamen in den frühen 1990er Jahren auf den Markt. Eine der bekanntesten war die "Dycam Model 1", die 1990 veröffentlicht wurde. Diese Kamera hatte eine Auflösung von 376 x 240 Pixeln und konnte bis zu 32 Bilder auf einem internen Speicher speichern. Obwohl diese frühen digitalen Kameras noch recht teuer und technisch begrenzt waren, legten sie den Grundstein für die Entwicklung und Verbreitung der digitalen Fotografie. Seitdem haben sich digitale Kameras kontinuierlich weiterentwickelt und bieten heute eine beeindruckende Bildqualität und eine Vielzahl von Funktionen.

Wann kam die erste Digitalkamera, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte?

ChatGPT: Die erste Digitalkamera, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte, war die Kodak DCS-100. Sie wurde im Jahr 1991 eingeführt und war eine modifizierte Version der Nikon F3 Spiegelreflexkamera, die mit einem digitalen Rückteil ausgestattet war. Die Kamera ermöglichte es dem Fotografen, das Bild auf einem angeschlossenen externen Monitor anzuzeigen, was eine sofortige Überprüfung der Aufnahmequalität ermöglichte. Dies war ein bedeutender Fortschritt in der digitalen Fotografie, da es den Fotografen ermöglichte, Fehler oder Unzulänglichkeiten sofort zu erkennen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Seitdem ist die Echtzeit-Betrachtung von Bildern auf dem Kameramonitor zu einer Standardfunktion in den meisten digitalen Kameras geworden.

Wann kam die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte?

ChatGPT: Derzeit ist unser Chat stark ausgelastet. Bitte haben Sie etwas Geduld oder nutzen Sie die Vollbildversion unter chatgptx.de

Also: Wechsel auf chatgptx.de

Wann kam die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte?

ChatGPT: Die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte, war die Casio QV-10. Sie wurde im Jahr 1995 auf den Markt gebracht.

Wann kam die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera mit höherer Auflösung als VGA, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte?

ChatGPT: Die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera mit höherer Auflösung als VGA, bei der der Fotograf das Bild sofort nach der Aufnahme auf einem Monitor betrachten konnte, war die Kodak DC40. Sie wurde im Jahr 1995 veröffentlicht und hatte eine Auflösung von 756 x 504 Pixeln.

Das ist falsch, die Kodak DC40 hat keinen Monitor!

ChatGPT: Entschuldigung für die Verwirrung. Sie haben recht, die Kodak DC40 hatte keinen Monitor zur sofortigen Bildbetrachtung. Die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera mit einem Monitor zur sofortigen Bildbetrachtung war die Casio QV-10, die im Jahr 1995 veröffentlicht wurde.

Ja, aber ich habe gefragt höhere Auflösung als VGA und Monitor. Die Casio hat nur 320x240 Bildpunkte Auflösung.

ChatGPT: Entschuldigung für das Missverständnis. Die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera mit höherer Auflösung als VGA und einem Monitor zur sofortigen Bildbetrachtung war die Apple QuickTake 100. Sie wurde im Jahr 1994 veröffentlicht und hatte eine Auflösung von 640 x 480 Pixeln.

Auch das ist falsch! Die Apple QuickTake hat keinen Monitor!

ChatGPT: Es tut mir leid für die erneute Verwirrung. Sie haben recht, die Apple QuickTake hatte keinen Monitor zur sofortigen Bildbetrachtung. Die erste kompakte und bezahlbare Digitalkamera mit höherer Auflösung als VGA und einem Monitor zur sofortigen Bildbetrachtung war die Casio QV-11, die im Jahr 1995 veröffentlicht wurde.

Das ist wieder falsch! Casio QV-10 und Casio QV-11 haben einen Monitor, aber nur 320 x 240 Pixel Auflösung. Ich habe nach 640 x 240 Und mehr Pixel Auflösung gefragt

ChatGPT: Bitte versuchen Sie es in einigen Momenten erneut. Das Anfragelimit (Tokens pro Minute) von OpenAI wurde gerade erreicht aufgrund einer hohen Anzahl gleichzeitiger Anfragen. Angemeldete Nutzer teilen sich eine separate Schnittstelle, was eine Auslastung unwahrscheinlicher macht, da weniger Nutzer gleichzeitig darauf zugreifen.

O.K. damit habe ich es einstweilen bewenden lassen …

Dennoch finde ich das Ergebnis einigermaßen erschreckend. Es war jetzt „nur“ die freie Version ChatGPT 3.5. Sicher wird ChatGPT mit jeder höheren und Bezahlversion immer besser. Eins bleibt aber: Wer das – als Journalist – ohne Recherche verwendet, und sich die Texte einfach generiren lässt, wird irgendwann Schiffbruch erleiden. Es sei denn die Rest-Leserschaft ist so abgestumpft, dass sie Fehler gar nicht bemerkt. Und wenn dann zunehmend das Gefühl kommt, da schreibt nur noch ein Bot (*), kann ich Zeitungs- und Online-Abos kündigen und stattdessen ein paar Märchen und Comics auf dem Flohmarkt kaufen.

(*) Das Wort “Bot” leitet sich von dem englischen Begriff “Robot” ab (zu Deutsch: Roboter). Bereits die Herkunft des Begriffs deutet auf die zentrale Eigenschaft der Tools hin. Ein Bot ist ein Computerprogramm, welches automatisiert und selbstständig vordefinierte Aufgaben ausführt.

 

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk