(Keine) Deutsche Wertarbeit …

04. August 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ich hatte mich schon vor einiger Zeit erbarmt und diese Edixa vom Flohmarkt mitgenommen. Und jetzt nochmal genauer betrachtet. Vom gammeligen Tuchverschluss geht die 1/250 s immer, dadrunter öffnet und schließt der Schlitzverschluss meistens. Aber oft genug bleibt er auch einen Spalt offen. Sinnlos damit fotografieren zu wollen …

Zur Edixa noch eine Anekdote des verstorbenen Tierfotografen Fritz Pölking. Der hatte wohl in den 1960eern/70ern bei Edixa gefragt, warum die 1/1000 s nicht zuverlässig funktioniere. Antwort etwa: "Wer braucht schon die 1/1000 s Verschlusszeit?" Auch das sagt viel über den Zustand und Niedergang der deutschen Fotoindustrie aus. Bestens beschrieben in: "Westdeutsche Kleinbildcameras - wie sie gegen die Japaner verloren"

Deutlich besser und in den schnellen Verschlusszeiten laufend, meine unlängst gewürdigte CONTAFLEX Alpha. Aber das analoge Kleinbildformat ist für mich "tot".

Nicht so die Riesenzahl an Kleinbild-Objektiven der diversen Hersteller. Die sich fast alle auf moderne spiegellose Systemkameras adaptieren lassen, und dort ein zweites Leben genießen! Hier im Digicammuseum ausführlich von Christian Zahn und mir gewürdigt.

 


Historisches Nikon Altglas

01. August 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ich habe die Ferien genutzt, schöne, sehr alte Nikon-Objektive endlich oder wieder auf die 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 zu adaptieren. Nach dem fertigen kleinen Beitrag zum Nikon NIKKOR 20mm 1:4 folgen die „Pärchen“

  • Nippon Kogaku Japan NIKKOR-S Auto 1:2.8 f=35mm (1967-71)
  • Nippon Kogaku Japan NIKKOR-P Auto 1:2.5 f=105mm (1966-71)

und

  • Nikon NIKKOR-H Auto 1:2 f=50mm (1971)
  • Nippon Kogaku NIKKOR-Q Auto 1:3.5 f=13.5cm (1961)

Praxisbeiträge kommen!

 


Gerne genommener Objektiv-Neuzugang

27. Juli 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Generationswechsel

Auch wenn ich das kompakte Nikon NIKKOR 20mm 1:4 bereits habe, ein zweites Exemplar geht immer, wenn es mit Original AI-Blendenring zusammen mit Gegenlichtblende nur 40 Euro gekostet hat! Mein erstes Exemplar hat keinen besonders schönen AI-Umbau per Feile bekommen …

Neben diesem 4/20 mm mit 52 mm Filtergewinde — Produktionsbeginn 1974 — liegt der voluminösere Vorgänger Nippon Kogaku Japan NIKKOR-UD 1:3.5 f=20mm (Produktionsbeginn 1968) ausgelagert am Ferienort. Das 3,5/20 mm UD hat ein 72 mm Filtergewinde.

Praxisbericht kommt!


Zwei Fliegen mit einer Klappe ;-)

14. Juli 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Ich wollte die im Frühjahr erworbene Analog-SLR Nikon FE unbedingt im Sommer mal mit SW-Film laden und damit fotografieren.

Für die Digitalisierung liegt der ausgelagerte Minolta Dimage Scan Dual II AF-2820U bereit oder seit neuestem der „Mobile Phone (oder Picto) Scanner for 24x36/BW Negative – Color Negative – Color Positive"“

Das Kleinbild-Pendant des bei mir erfolgreich erprobten Picto Scanner 6x6 für Mittelformat-Rollfilme. Beide aus starker Pappe gefertigt, versehen mit einer batteriebetriebenen Leuchtplatte für die entsprechenden Filme! Digitalisiert wird einfach durch Abfotografieren der Filmvorlage per Smartphone und einer runterzuladenden App.

Für mein Review der 6x6 Variante bekam ich vom Entwickler das kleinere Modell für KB-Color- und SW-Filme sowie Dias zur Verfügung gestellt. Wer bei dem Verfahren Highend-Scans erwartet, ist mit den Pappscannern sicher falsch beraten. Aber wer Spass am Spielen und Auffrischen von alten Erinnerungen hat, kann das eine oder andere KB Color-/SW-Negativ oder Dia ruckzuck digitalisieren ...

Die Idee zum Digitalisieren auf die immer besser gewordenen Smartphones zurückzugreifen, lag ja auf der Hand. Prinzipiell nach dem gleichen Verfahren arbeitet eine hohe Zahl so genannter Filmscanner. Der einzige, aber entscheidende Unterschied zum Smartphone: Was in diesen "Fake"-Filmscannern an Aufnahme-Einheit (Kamera/Objektiv) verbaut ist, erweist sich allzuoft als minderwertig … Wer dazu etwas nachlesen möchte. Im Praxisbeitrag "Dias und Negative digitalisieren gibt es ein eigenes Kapitel: Fake-Filmscanner!

Schneller Funktionstest

Um den Picto Scanner 24x36 zu testen, genügte ein Griff ins von meiner Schwester akribisch geführte Negativ-Archiv, das sicher einige tausend Color-Negative umfasst. Ich hatte da aber keine Lust, ewig zu suchen und habe das gezeigte sicher 30 Jahre alte Negativ genommen … Man kann erahnen, was die Methode mit dem Pappscanner liefert.

Ausführlicher Praxistest folgt!

 


Schöne Überraschung!

10. Juli 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SHARP DIGITAL VIEWCAM VL-DX10

Schon öfter geschrieben: Immer wenn ich glaube es kommt nichts mehr, taucht ein schönes Stück Digitalkamerageschichte auf. Besonders die Kameras vor 2000, von 199x sind extrem rar geworden! Und aus diesen Anfangstagen kam jetzt eine SHARP DIGITAL VIEWCAM VL-DX10 in die Sammlung. Zum Fotografieren mit 640 x 480 Pixel VGA-Auflösung völlig uninteressant, aber eben aus dem Vorstellungsjahr 1997!

Unser geschätzter US-Sammelkollege Rodger L. Carter hat die SHARP DIGITAL VIEWCAM VL-DX10 hier beschrieben.

Sollte die Sharp noch funktionieren, werde ich versuchen ihr ein Bild abzuringen …

 


Die hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm ;-)

07. Juli 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

FUJIFILM DIGITAL CAMERA FinePix 1300

Vorstellungsjahr 2000, 1.280 x 960 Bildpunkte = (großzügig aufgerundet) 1,3 Megapixel Auflösung. Derzeit gibt die FinePix 1300 keinen Mucks von sich. Egal, ob mit 1,2 Volt Akku oder 1,5 Volt Batterie der Grösse AA betrieben. Wieder zuhause werde ich sie an ein passendes Netzteil hängen. In einigen Fällen erweckte der vermutlich etwas "kräftigere" Strom aus dem Netzteil die eine oder andere Uralt-Digitalkamera wieder zum Leben! Hier wird vermutlich nichts passieren, denn bei genauem Hinsehen, war schnell zu erkennen, dass sämtliche Gehäuseschrauben fehlen. Ich stelle mal die Diagnose: Kaputtrepariert …

Boris hat die FinePix 1300 hier beschrieben

Was Beispielfotos angeht, verweise ich deshalb auf die unlängst hier gezeigte, sehr ähnliche und gleich auflösende 1,3 MP FUJIFILM DIGITAL CAMERA FinePix MX 1200 aus dem Vorstellungsjahr 1999.

 


KI – Künstliche Intelligenz sinnvoll angewandt

04. Juli 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Erschreckend? Phänomenal!

Was Künstliche Intelligenz – KI – mittlerweile kann. Es geht mir überhaupt nicht um Mogeln, aber dieser Anhänger mit Gitterbox vor dem nicht mehr bewohnten Haus sah einfach Sch… aus. Also habe ich einfach die Photoshop Beta darauf losgelassen.  1 – EIN – Mausklick, fertig! Ich schätze mal, dass die finale Version das dann noch besser kann – das Entfernen unerwünschter Gegenstände in einem Foto.


Reflex-NIKKOR 1:8 f=500mm

27. Juni 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Traumwelten und "Kringel-/Donut-Bokeh"

Der optischen Spezialität Spiegelobjektiv, wo der Strahlengang wie ein – früher sagte man – Zollstock gefaltet werden kann, haben wir mehrere Praxisbeiträge gewidmet:

Literatur, ein Muss für FotoOptik-interessierte – Spiegelobjektive

Warum jetzt noch ein Objektiv mehr?

Christian Zahn schreibt: „Um die Baulänge erheblich kürzer als die Brennweite bauen zu können, werden in Spiegelobjektiven die Lichtstrahlen im Objektiv durch zwei Spiegel umgelenkt und legen den Weg durch das Objektiv zweimal zurück. Weil wenige Glaselemente erforderlich sind (die Spiegel sind nicht eben, sondern gewölbt und dadurch ebenfalls Lichtstrahlenbündelnd), ist ein Spiegelobjektiv auch erheblich leichter als ein reines Linsenobjektiv. Somit kann es meist sehr preiswert verkauft werden. Es gibt aber auch recht teure Vertreter, z. B. das Autofokus-Spiegeltele Minolta AF Reflex 8/500 (das optisch sehr gut sein soll) oder das Carl Zeiss Mirotar 4,5/500 für die Contax-SLRs. Letzteres gilt als das beste Spiegeltele der analogen Ära.“

Preiswert/teuer

Das ist der Knackpunkt. Was da oben an Spiegelteles gelistet ist, gehört nicht zur Creme derartiger Objektive! Die Fokussierung ist beim walimeX MC MIRROR LENS 1:8.0 f=500mm reine Schätz-/Glückssache. Trotz Fokus-Peaking und Monitorbildvergrößerung! Das trifft auch auf das SIGMA MIRROR TELEPHOTO 1000mm F13.5 zu.

Reflex-NIKKOR 1:8 f=500mm

Es besteht die Hoffnung, dass sich ein 500 mm Spiegeltele eines renommierten Herstellers – Nikon – mehr Kontrast liefert, beim Fokussieren da besser verhält. 

Es gibt im wesentlichen drei Versionen des 500 mm Spiegel-Nikkors. Die Urversion hat Lichtstärke f/5, Produktionsbeginn war 1961, die beiden Nachfolger sind f/8 lichtstark. Es gibt zwei Versionen. Die hier gezeigte Version wurde in vier Varianten von 1968 bis 1983 produziert. Welche ich davon habe, muss ich anhand der Seriennummer erst noch feststellen. 1983 wurde diese Version durch die finale, wesentlich kompaktere Version gleicher Lichtstärke ersetzt, die bis 2005 gebaut wurde. Mit 864 g leichter als der ca. 1 kg schwere Vorgänger, aber vor allen Dingen deutlich näher einstellbar: Nicht 4 m sondern nur noch 1,5 m!

Die 1 kg 4 m Version werde ich im Juli vorstellen. Diese Version wird im Bereich 90-180 Euro plus Porto Japan/USA nach Deutschland 20 bis 35 Euro angeboten. Hiesige Exemplare werden für 230 bis 300 Euro offeriert. Verkaufte Exemplare liegen grob bei 150 Euro. ich habe 80 Euro bezahlt.

Also – bis Juli

Nachtrag zum Thema Spiegelobjektive

Seit Jahren abonniert, den Newsletter der schweizer Internetseite "fotointern – Fotografie Nachrichten/Tagesaktuelle Fotonews". Gelegentlich etwas Schweiz-lastig, aber immer lesenswert! In der Ausgabe vom 10. Juni der Beitrag von Urs Tillmanns "Superlange kurzgemacht: 3 neue Spiegelteles von Tokina". Unbedingt reinschauen!

Vorweg: VOLLTREFFER!

Genau das Gewünschte/Erhoffte! Mehr im kommenden Praxisbeitrag!


Ein Schnapszahl-Zoom

22. Juni 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 11-22mm, F2.8-3.5, FourThirds

Durch die beiden umfangreichen Praxisberichte zur wiederentdeckten und wieder schätzengelernten Olympus OM-D E-M1

erneut auf den Geschmack des lange Zeit so geschmähten FourThirds-/microFourThirds Sensorformats gekommen, kam jetzt noch mein weitwinkligstes Objektiv in den FourThirds-Bestand.

Die Rede ist vom interessanten und lichtstarken 2004 vorgestellten OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 11-22mm, F2.8-3.5 FourThirds Superweitwinkelzoom mit seiner 35mm-/KB-äquivalenten Brennweite von 22-44 mm. Das Zoom wird bei eBay gebraucht bis neu im Bereich 200 bis 400 Euro angeboten. Dabei reichlich aus Japan und Übersee. Die tatsächlich verkauften Exemplare liegen bei eher 150 Euro plus Überseeprto oder UK-Brexitzuschlag Größenordnung 25 Euro. Mein Exemplar hat 90 Euro gekostet.

Olypedia.de schreibt und zitiert unter anderem:

"Der kurze Brennweitenabstand zum Zuiko 14-54 täuscht über die Tatsache hinweg, dass der Mehrgewinn an Bildwinkel beim Bildeindruck deutlicher ist als es die Zahlen suggerieren."

Ich habe es rechnerisch einfach mit meinen vorhandenen Zooms OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 12-60mm 1:3.5-6.3 EZ ED MSC (microFourThirds) und OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 12-60mm 1:2,8-4 ED SWD SUPERSONIC WAVE DRIVE (FourThirds) verglichen. Es ist natürlich nur 1 mm Brennweitenunterschied, aber ein Gewinn von 5 Grad Bildwinkel.

Und nochmal Olypedia.de: "Wie bislang alle Objektive aus der Pro-Reihe von Olympus ist das ZUIKO 11-22 spritzwasser- und staubgeschützt." Und aus dem Testbericht der Colorfoto: "Ein weniger extremes Weitwinkel-Zoom: Zudem ist hier bei 11 mm nur die Mitte wirklich scharf. Auch durch Abblenden lässt sich in den Randbereichen nichts verbessern. Ab der mittleren Brennweite recht gut." Nun ja, die "Klofoto" ist bei mir schon seit über 30 Jahren aus dem "Verteiler" geflogen.

Die Qualität des 11-22 mm schaue ich mir doch selbst an!

Gibt einen Eindruck, wie das 11-22 mm Zoom auf einer Panasonic Lumix DMC-L10 optisch wirken würde – das ähnlich große 2,8-3,5/14-54 mm Olympus auf der L10.

Da ich das 11-22 mm Zoom erst in der letzten Juniwoche in den Händen habe, muss eine FourThirds-DSLR mit ins "Fotoreise-Expeditions-Gepäck"

Ich hatte zunächst an meine ramponierte 5 Euro Olympus E-420 gedacht, und wollte dann zur abgebildeten 10 Megapixel Panasonic Lumix DMC-L10 greifen, die Februar 2019 das letzte Mal in Betrieb war. Ihr Vorteil gegenüber der kompakteren Olympus E-420: Ein viel besserer Erhaltungs- ja praktisch Neuzustand, Liveview und Klappmonitor! Bei 22 mm (@KB) Superweitwinkelbrennweite sehr nützlich!

FourThirds – microFourThirds – Panasonic

In der Zwischenzeit hat sich aber einiges getan. Die Panasonic Lumix DMC-L10 wird mich NICHT in die Ferien begleiten. Sie bleibt aber aus Sammlersicht eine sehr interessante Kamera. 2007 vorgestellt, war sie Panasonics zweite und letzte FourThirds-DSLR. Schneller als Olympus hatte Panasonic realisiert, dass es mit für den kleinen 13 x 17 mm FourThirds-Sensor viel zu großen DSLRs auf Dauer nichts werden kann! Beachten Sie bitte die Größenvergleiche! Die Entwicklung der ersten spiegellosen Systemkamera der Welt, die Panasonic G1 muss 2007 bereits weit fortgeschritten gewesen sein! Denn nur ein Jahr nach der L10 war der Spiegel weg, präsentierte Panasonic 2008 die G1! Mit 13 x 17 mm microFourThirds-Bildsensor.

Oben abgebildet neben der Panasonic L10 DSLR meine spiegellose Panasonic G2. Der G1 habe wir gleich zwei Praxisberichte gewidmet:

Meine G1 funktioniert noch, ist aber dermaßen klebrig, dass der von Abmessungen und Erscheinungsbild fast identische Nachfolger G2 aufs Vergleichsfoto kam. Für meine L10 in praktisch Neuzustand hatte ich seinerzeit gerne 80 Euro bezahlt. Die L10 macht auch einen deutlich wertigeren Eindruck als die Olympus E-4xx Modelle.

Für den Test des 11-22 mm Zooms geht neben einer noch nicht "verratenen" FourThirds DSLR für alle Fälle noch ein FT-/mFT-Adapter mit, da ich notfals auf die spiegellose Olympus PEN E-PL1 meiner Schwester zugreifen und das 11-22 so benutzen könnte. Aber ich bin guter Hoffnung!

Auf der L10 das 2,8/25 mm Olympus Pancake. Beiden zusammen hatte ich noch einen Praxisbericht spendiert! Statt der Panasonic geht zur Dokumentation von Anfahrt und Zwischenstopp in die Sommerferien eine andere FourThirds-DSLR mit, die ich Ende Juni erstmals vorstelle. Gewollt puristisch nur mit der Normalobjektivbremnweite 50 mm = OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 25mm 1:2.8 FourThirds x Cropfaktor 2. Und dazu das kompakte OLYMPUS ZUIKO DIGITAL 35mm 1:3.5 MACRO. Nur mit dem iPhone unterwegs, fühle ich mich einfach nackt ;-)

Ich bin gespannt auf das 11-22 Olympus! Praxisbericht im Juli